Ob “Irgendwie und sowieso” oder “Café Meineid” – die bayerischen Serien von Regisseur Franz Xaver Bogner sind legendär. Woher er seine Geschichten nimmt und warum er gern seine eigenen Bücher verfilmt.
Franz Xaver Bogner (76), bayerischer Kult-Regisseur, hat eine Vorliebe dafür, in seinen Filmen “komische Männer” zu zeigen. Das gelinge ihm meistens ganz gut, sagte Bogner der “Augsburger Allgemeinen” (Dienstag) und ergänzte: “Wenn Figuren eine gewisse Tragik verkörpern und dem Schicksal heillos ausgeliefert sind. Seltsamerweise haben da die Männer das Monopol drauf.” Derzeit dreht der Filmemacher die zweite Staffel der Serie “Himmel, Herrgott, Sakrament”. Im Zentrum der Reihe für das BR-Fernsehen steht ein katholischer Priester, für den der Münchner Pfarrer Rainer Maria Schießler das Vorbild war.
Das A und O sei für ihn, dass die Dialoge und die Personen stimmig seien, sagte Bogner. Deshalb mache er das Schreiben der Bücher und das Besetzen der Figuren auch am liebsten selbst. Bei der aktuellen Staffel habe er aber auch Co-Autoren wie seine Tochter Felicitas. Seine Geschichten hole er sich aus dem Alltag, so der Regisseur. “Die meisten Menschen merken ja nicht, wenn sie unfreiwillig komisch sind.”
Im Gespräch verriet Bogner auch, warum er mit dem Auto nur ungern denselben Weg zurückfahre. “Ich fahre nur Bögen. Selbst beim Semmelholen kann ich nicht einparken und dann rückwärts wieder raus, sondern ich fahre im Kreis wieder herum, damit ich auf dem Rückweg nicht dasselbe zweimal anschauen muss.”
Der aus Oberbayern stammende Bogner schuf TV-Klassiker wie “Irgendwie und Sowieso”, “Zur Freiheit”, “München 7” oder “Café Meineid”. Die im Herbst 2023 ausgestrahlte erste Staffel von “Himmel, Herrgott, Sakrament” mit Stephan Zinner als Pfarrer Hans Reiser hatte laut dem Regisseur dem BR die höchsten Quoten im fiktionalen Bereich seit 25 Jahren beschert. Dazu seien eine hohe Anzahl von Klicks in der Mediathek gekommen.