Regionalbischof: Karfreitag ist zentraler Tag des Christentums

Der Karfreitag ist laut dem Regensburger Regionalbischof Klaus Stiegler ein zentraler Tag des christlichen Glaubens. „Im Konzert der Religionen ist das Kreuz zum Erkennungszeichen und Symbol des Christentums geworden“, sagte Stiegler in seiner Karfreitagspredigt in der evangelischen Dreieinigkeitskirche. Der Karfreitag halte den Raum offen für alles, „was uns im Leben zusetzt“ – bis hin zu unvorstellbarer Unmenschlichkeit und abgründiger grausamer Gewalt.

Die islamistischen Fundamentalisten, die vor einer Woche in Moskau 137 Menschen erschossen hatten, hätten nur ein Ziel gehabt: „Menschenleben vernichten. Hass säen!“ Religiös und politisch verblendete Menschen schreckten vor nichts zurück. „Die östliche Ukraine und der Gaza-Streifen sind moderne Schädelstätten.“ Werde die eigene Religion oder Nation zum höchsten Wert gemacht, schreckten Menschen auch vor abgründigsten Untaten nicht zurück, sagte Stiegler.

Am Karfreitag erinnern Christen an den Kreuzestod Jesu. „Alle waren sich einig. Es soll Schluss sein mit diesem religiösen Spinner namens Jesus. Es muss Schluss sein mit diesem gefährlichen Aufwiegler“, sagte Stiegler weiter. Wie Jesus vom Leben, vom Menschsein, vom Zusammenleben und nicht zuletzt von Gott geredet habe, sei für sie unerträglich gewesen. „Sein radikales Gegenprogramm zu Ausgrenzung und Erniedrigung, zu Hass und Hetze.“

In Kontakt mit Jesus hätten die Menschen gespürt: „Er sieht mich. Er nimmt mich an, so wie ich bin. Er behandelt mich als das, was ich bin: Gottes gutes Geschöpf, wunderbar gemacht und kostbar, so wie ich bin“, sagte Stiegler weiter. Für viele sei das zu viel des Guten gewesen. „Darum wollten sie ihn aus der Welt hinauskreuzigen.“ (00/1025/29.03.2024)