Regierung: Integrationskurse werden auch 2025 finanziert

Mehr als 300.000 Menschen beginnen in Deutschland jedes Jahr einen Integrationskurs. Die Bundesregierung will das Angebot auch 2025 finanzieren – selbst bei vorläufiger Haushaltsführung. Zudem soll es Änderungen geben.

Integrationskurse sollen nach dem Willen der rot-grünen Bundesregierung auch im kommenden Jahr finanziert und fortgeführt werden. Notwendige finanzielle Bedarfe würden auch während einer vorläufigen Haushaltsführung gedeckt, teilte das Bundesinnenministerium am Mittwoch in Berlin mit. Darauf hätten sich Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Bundesfinanzminister Jörg Kukies (beide SPD) geeinigt. Nach dem Aus der Ampel-Koalition von SPD, Grünen und FDP wird der Bundestag in diesem Jahr keinen Haushalt für 2025 mehr verabschieden, da SPD und Grüne dort keine Mehrheit haben.

“Integration ist eine zentrale Zukunftsaufgabe für unser Land”, sagte Faeser. “Die zügige und erfolgreiche Integration der Menschen, die zu uns nach Deutschland gekommen sind, ist nicht nur für die zu uns Gekommenen von zentraler Bedeutung, sondern für die gesamte Gesellschaft.”

Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch zudem eine neue Verordnung für Integrationskurse, auch um den weiterhin hohen Teilnehmendenzahlen zu begegnen. Künftig sollen die Voraussetzungen der Teilnehmenden durch Einstufungstests stärker berücksichtigt werden und auch der Lernfortschritt mehr zur Geltung kommen. Dies soll zu effizienteren Kursen und schnelleren Integrationsprozessen beitragen. Eine Möglichkeit zur Wiederholung des Sprachkurses ist künftig nur bei bestimmten Kursarten wie Alphabetisierungskursen vorgesehen.

Seit 2022 sind die Teilnehmendenzahlen bei den Integrationskursen laut Innenministerium ständig gestiegen. Nach dem Rekord aus dem Jahr 2023 mit 363.000 Teilnehmenden (2022: 340.000) haben in diesem Jahr mit Stand 24. November bereits mehr als 325.000 Menschen einen Integrationskurs neu begonnen.

Integrationskurse bestehen aus einem Sprach- und Orientierungskurs und umfassen in der Regel 700 Unterrichtseinheiten. Zugewanderte sollen in den Kursen die deutsche Sprache lernen. Darüber hinaus werden ihnen Kenntnisse der deutschen Rechtsordnung, Geschichte und Kultur sowie die in Deutschland zentralen Werte vermittelt.