Regensburger Missbrauchsstudie: Bisher unbekannte Betroffene
Die Aufklärung von sexuellem Missbrauch ist auf die Mitwirkung der Opfer angewiesen. Doch diese müssen oft erst den Mut dazu fassen, sich zu offenbaren. Anwalt Ulrich Weber erklärt, was sie dafür brauchen.
Im Bistum Regensburg läuft seit Sommer eine unabhängige Untersuchung zu sexuellem Missbrauch und Gewalt seit 1945. In einem am Freitag auf der Internetseite des Bistums veröffentlichten Videointerview sagte der damit beauftragte Rechtsanwalt Ulrich Weber, inzwischen hätten sich schon “ein paar Betroffene” bei ihm gemeldet, die dem Bistum nicht bekannt seien. Einen Zwischenbericht kündigte er für das Frühjahr 2026 an. Erfahrungsgemäß meldeten sich auch noch Jahre nach Beginn eines solchen Projekts weitere Leute. Im Herbst 2027 solle die Untersuchung veröffentlicht werden.
Weber sagte, diese Gespräche seien neben Befunden aus Akten und Unterlagen eine “wesentliche Säule” seiner Aufklärung. Betroffene koste es Mut und Kraft, sich zu offenbaren. Außerdem müssten sie spüren, dass das mit der Transparenz wirklich ernst gemeint sei. Dafür stehe “sein Leumund”, auch aufgrund seiner Aufklärungsarbeit bei den Regensburger Domspatzen und im Bistum Mainz. Das mit der Bistumspressestelle gedrehte Videointerview diene der Information über Inhalt und Hintergründe des Projekts.