Regensburg gedenkt an zwei Orten der Opfer des Nationalsozialismus

Zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar hat die Stadt Regensburg zu einer „Stunde des Gedenkens und Nachdenkens“ eingeladen. Zusammen mit der Jüdischen Gemeinde Regensburg und der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (AcK) werde der Opfer der NS-Verfolgungen und -morde gedacht, teilte die Stadt am Mittwoch mit. Grußworte sprechen unter anderem Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) und Ilse Danziger, die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde. Schüler des städtischen Von-Müller-Gymnasiums stellten szenisch die Lebenswege Regensburger Opfer nach. Beginn der Veranstaltung im Thon-Dittmer-Palais ist um 18 Uhr.

Auch das Zentrum für Erinnerungskultur an der Universität Regensburg beteiligt sich am Gedenken zum Internationalen Holocaust-Gedenktag. Im Rahmen der Ausstellung „Das Ende der Zeitzeugenschaft?“ werden alle vier Teile der US-amerikanischen Fernsehserie „Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiss“ im Theater an der Uni gezeigt. Die deutsche Erstausstrahlung des Vierteilers „Holocaust“ im Jahr 1979 wurde zum Medienereignis: Bis zu 15 Millionen Zuschauer verfolgten vor den Bildschirmen die Geschichte der fiktiven jüdischen Familie Weiss. Begleitet werde die Film-Vorführung, die von 10 bis 20 Uhr am 27. Januar geplant ist, durch Einführungen und Gesprächsrunden zwischen den Teilen, kündigte das Zentrum an.

Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrations- und Todeslager Auschwitz-Birkenau. Auf dem Gelände befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch etwa 7.000 Menschen. Mehr als eine Million Menschen wurden dort zwischen März 1942 und November 1944 ermordet. Auschwitz symbolisiert wie kein anderer Ort die Verbrechen der Nationalsozialisten. Der Gedenktag wurde am 3. Januar 1996 durch Proklamation des Bundespräsidenten Roman Herzog eingeführt und auf den 27. Januar gelegt. (00/0183/17.01.2024)