Reformierte Synode beschließt 48-Millionen-Euro-Haushalt

Nicht so hart wie andere Landeskirchen ist die reformierte Kirche von der Pandemie betroffen. Die Kirchensteuer ist nur um knapp fünf Prozent zurückgegangen, Kürzungen plant die Synode nicht.

Kurt F. Domnik / Pixelio

Emden. Das erstmals digital tagende Kirchenparlament der Evangelisch-reformierten Kirche hat den Haushalt für das laufende Jahr 2021 mit einem Volumen von 48 Millionen Euro verabschiedet. Die Corona-Pandemie habe die reformierte Kirche bisher weniger hart getroffen als andere Kirchen, stellte Vizepräsident Helge Johr in seiner Einbringung fest. Der Einbruch der Kirchensteuer um 4,75 Prozent oder 1,6 Millionen Euro sei zu verkraften. „Es musste weder eine Haushaltssperre noch eine Kürzung von Zuschüssen vorgenommen werden.“ Knapp drei Viertel des Haushalts – 34,5 Millionen Euro – kämen den 145 reformierten Kirchengemeinden zwischen Ostfriesland und dem Allgäu zugute.

Der Haushalt 2019 hat Johr zufolge mit einem Überschuss in Höhe von 3,4 Millionen Euro abgeschlossen. Davon seien jeweils 1,6 Millionen Euro der Gemeinde- und der Versorgungsstiftung zugeflossen. Etwa 195.000 Euro gingen in die allgemeinen Rücklagen. Für das vergangene Jahr 2020 beschlossen die Synodalen einen Nachtragshaushalt in Höhe von 300.000 Euro.

Lernschub fürs Digitale

Im Bericht des kirchleitenden Gremiums Moderamen zog Kirchenpräsident Martin Heimbucher eine erste Zwischenbilanz über die Auswirkungen der Corona-Krise auf seine Kirche. Er dankte den Haupt- und Ehrenamtlichen in den Gemeinden für die Einsatzbereitschaft, Kreativität und Experimentierfreudigkeit, mit der sie auf die Beschränkungen reagiert hätten.

Martin Heimbucher
Martin HeimbucherGerold Meppelink / epd

Die Pandemie habe für einen „unfreiwilligen Lernschub“ in der digitalen Kommunikation gesorgt, sagte Heimbucher. Mit gefilmten und gestreamten Gottesdiensten hätten die Gemeinden den Kontakt zu ihren Mitgliedern gehalten. Er betonte jedoch, das Digitale könne nur eine willkommene Ergänzung sein, aber „das leibhaftige Zusammenkommen nicht ersetzen“.

Heimbucher appellierte an die Pastoren, in ihren Gemeinden nach neuen Wegen zu suchen, „um die Menschen zu erreichen, die noch nicht bei uns sind“. Ein neuer „Ausschuss für kirchliche Kommunikation“ solle dazu Modelle erarbeiten. Vizepräsident Johr nannte in seinem Haushaltsbericht den Mitgliederschwund ein Risiko für die künftigen Finanzen. Zwar verliere die reformierte Kirche weniger Mitglieder als andere Landeskirchen. Dennoch entspreche der Verlust etwa einer Kirchengemeinde im Jahr.

Nachfolger gesucht

Die Synode der reformierten Kirche wird bereits Anfang März erneut tagen. Dann soll ein Nachfolger für Kirchenpräsident Heimbucher gewählt werden, der im Sommer in den Ruhestand geht. (epd)