Reformierte Kirche setzt Armutsbeauftragten ein

Die reformierte Kirche hat einen Armutsbeauftragten eingesetzt. Der langjährige Leiter des Tagesaufenthalts für Obdachlose in Emden, Florian Müller-Goldenstedt, solle „informieren, aufklären, wachrütteln, ermutigen, mahnen und Netzwerke knüpfen: Damit die Armut gesehen und bekämpft wird“, teilte der Präses des Synodalverbands Nördliches Ostfriesland, Pastor Frank Wessels aus Suurhusen bei Emden, am Dienstag mit.

Müller-Goldenstedt (66) ist laut Wessels erst der zweite kirchliche Armutsbeauftragte in Deutschland. Im Jahr 2021 habe der Kirchenkreis Berlin-Neukölln den ersten Armutsbeauftragten innerhalb der evangelischen Kirche ernannt.

Armut habe viele Gesichter, sagte Wessels. In Ostfriesland zeige sie sich besonders bei der Emder Tafel der Caritas, die von vielen Menschen genutzt werde. Auch die Schuldnerberatung und das Soziale Kaufhaus der reformierten Kirche arbeiteten an der Grenze der Leistungsfähigkeit.

Müller-Goldenstedts Stelle hat den Angaben zufolge einen Umfang von derzeit fünf Wochenstunden. Als Leiter des Tagesaufenthalts sei er vor gut einem Jahr in den Ruhestand getreten.