RBB plant Rückmeldung über Verhalten von Chefs

Die Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), Ulrike Demmer, hat Feedback-Runden von Mitarbeitern über ihre direkten Vorgesetzten angekündigt. Voraussichtlich im kommenden März werde es erstmals Rückmeldungen über das jeweilige Führungs- und Kommunikationsverhalten geben, sagte Demmer am Montag in der Rundfunkratssitzung in Berlin.

Mit Blick auf die geplante Neufassung des RBB-Staatsvertrags bekräftigte sie den Wunsch, in den beiden Länderparlamenten angehört zu werden. In Potsdam sei bereits eine Anhörung am 1. Dezember geplant. Sie würde sich freuen, auch im Berliner Abgeordnetenhaus ihre Position darlegen zu können. Der geplante RBB-Staatsvertrag gefährdet nach Demmers Einschätzung die Unabhängigkeit und das Programm des Senders.

In dem Staatsvertrag ist unter anderem eine Deckelung des Intendantengehalts vorgesehen. Entscheidungen von erheblicher Bedeutung sollen künftig in einem dreiköpfigen Direktorium getroffen werden. Geplant ist auch, den RBB zu einem verbindlichen Verhaltenskodex gegen Korruption zu verpflichten.

Die Aufsichtsgremien Verwaltungsrat und Rundfunkrat sollen professionalisiert und die Kontrolle des Senders durch beide Gremien sowie die externe Finanzkontrolle durch die Landesrechnungshöfe gestärkt werden. Die Rechnungshöfe sollen künftig auch die wirtschaftliche Gesamtsituation des Senders regelmäßig prüfen.

Vorgesehen ist auch eine stärkere Regionalisierung. So soll unter anderem die getrennte Sendezeit für Berlin und Brandenburg im Fernsehen von 30 auf 60 Minuten ausgeweitet werden.