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Rabbiner-Ausbildungsstätte: Bundesmittel gestrichen

Nach Konflikten ist es zuletzt ruhig geworden um das Abraham Geiger Kolleg, an dem Rabbiner ausgebildet werden. Auf die Förderung durch den Bund muss es seit dem vergangenen Jahr verzichten.

Der Eingang zum Abraham Geiger Kolleg in Potsdam (Archiv)
Der Eingang zum Abraham Geiger Kolleg in Potsdam (Archiv)Imago / Jürgen Ritter

Das Abraham Geiger Kolleg in Potsdam bekommt keine Bundesmittel mehr. Während die Ausbildungsstätte für Rabbiner 2023 noch 388.000 Euro erhielt, seien die Zuschüsse für 2024 komplett gestrichen worden, heißt es in einer veröffentlichten Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion. Auch für dieses Jahr sind keine Mittel mehr vorgesehen.

Trägerschaft bei jüdischer Gemeinde Berlin

Das 1999 gegründete Abraham Geiger Kolleg (AGK) in Potsdam ist ein Rabbinerseminar, ein An-Institut der Universität Potsdam und die erste entsprechende Neugründung in Kontinentaleuropa nach der Schoah. Die Trägerschaft für das Kolleg wurde im Januar 2023 von der Leo Baeck Foundation an die Jüdische Gemeinde zu Berlin übertragen. Hintergrund waren Vorwürfe gegen den langjährigen Rektor des Kollegs, Rabbiner Walter Homolka, unter anderem wegen Machtmissbrauchs und weiteren Fehlverhaltens. Er bestreitet die Vorwürfe, ging gerichtlich gegen sie vor.

Laut Jahresbericht 2023 studierten am Kolleg 18 Personen. Seit Bestehen der Einrichtung gab es 54 Absolventinnen und Absolventen.