Putschversuch: Sechs Ghanaer wegen Hochverrats zum Tode verurteilt

In Ghana sind sechs Männer wegen ihrer Beteiligung an einem Putschversuch zum Tode verurteilt worden. Sie seien der Verschwörung zum Hochverrat und des Hochverrats für schuldig befunden worden, berichtete die Zeitung „Ghanaian Times“ am Donnerstag. Drei weitere Angeklagte wurden demnach freigesprochen. Die Gruppe, darunter drei Soldaten, hatte laut Anklage geplant, Proteste anzustacheln, um die Regierung von Präsident Nana Akufo-Addo vor den Parlamentswahlen 2020 zu stürzen.

Die sechs Männer wurden am Mittwoch zum Tod durch den Strang verurteilt. Das ghanaische Parlament hatte im Juli 2023 die Todesstrafe für fast alle Verbrechen abgeschafft. Im Falle von Hochverrat kann die Kapitalstrafe jedoch verhängt werden.

Der Putschversuch fand laut „Ghanaian Times“ 2019 statt, Medienberichten zufolge begann der Prozess gegen die neun Beschuldigten 2021. Die Angeklagten haben dem britischen Sender BBC zufolge ihre Unschuld beteuert. Die Anwälte der Verurteilten hätten angekündigt, Berufung einzulegen. Es ist der erste Hochverratsprozess in Ghana seit knapp 60 Jahren. Nach Angaben von Amnesty International hat das Land seit 1993 keine Todesurteile mehr vollstreckt.