Puppenspiel zu Hildegard von Bingen im Bremer Dom

Die Ordensleiterin und Mystikerin Hildegard von Bingen (1098-1179) steht im Mittelpunkt eines Puppenspiels, das am kommenden Sonnabend (7. September) im Bremer Dom Premiere feiert. Es sei eine theatrale Annäherung an eine Frau mit vielen Gesichtern, „die das geistige und weltliche Leben des 12. Jahrhunderts in Europa stark prägte“, erklärte im Vorfeld Regisseur Philip Stemann. Musikalisch begleitet wird die Inszenierung unter anderem durch den Domorganisten Stephan Leuthold.

Spielen wird das Figurentheater „Mensch, Puppe!“ das 70-minütige Stück unter dem Titel „Hildegard von Bingen. Bremer Spuren“ in der Ostkrypta des Doms, die es schon zu Lebzeiten der Äbtissin, Dichterin, Naturwissenschaftlerin, Historikerin, Ärztin und Komponistin gab. In ihrer Annäherung habe die Bühne in ihrem Leben auch eine Spur ausgemacht, die nach Bremen führe, bekräftigte Stemann.

„Eine zentrale Rolle spielen dabei Hartwig von Stade, Erzbischof von Bremen, und seine Schwester Richardis, Hildegards engste Vertraute in Bingen und nach dem Willen ihres Bruders künftige Äbtissin von Bassum.“ Der authentische Raum schaffe unmittelbar eine Brücke in die damalige Zeit und zu einer Familie, die wie keine andere das Leben der Ordensleiterin beeinflusst habe.

Hildegard von Bingen, bekannt geworden durch ihre mystischen und heilkundlichen Schriften sowie ihre Briefe an Kaiser und Papst, gründete ein Kloster am Rupertsberg bei Bingen und wurde zusätzlich Äbtissin des Klosters Eibingen bei Rüdesheim. Die zur Heiligen erklärte Hildegard wurde 2012 von Papst Benedikt XVI. in den Rang einer Kirchenlehrerin erhoben.