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Publizist Michel Friedman: Komme am Montag nach Klütz

Er wurde zunächst nach Klütz eingeladen, dann wieder ausgeladen. Kommen will er nun auf jeden Fall: Der jüdische Publizist Michel Friedman. Er soll auf einer PEN-Kundgebung in der mecklenburgischen Stadt sprechen.

Der jüdische Publizist Michel Friedman will am Montag auf jeden Fall in die mecklenburgische Stadt Klütz kommen. Das erklärte er am Mittwoch auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin. Friedmann war zu einer Lesung nach Klütz eingeladen und dann wieder ausgeladen worden. Zum Grund der Ausladung gibt es widersprüchliche Angaben. Daraufhin rief die Autorenvereinigung PEN für Montag zu einer Kundgebung im mecklenburgischen Klütz auf.

Auch wenn er als Jude diskriminiert werde, könne er sich stets hinstellen und dem Bürgermeister von Klütz sagen “Nicht mit mir”, so Friedman weiter. Zudem kämen Menschen mit ihm, die ihn unterstützten. Er äußerte sich am Rande einer Veranstaltung zur Erinnerungskultur.

Anlässlich des 120. Geburtstages von Hannah Arendt hätte Friedman im Oktober 2026 im dortigen Literaturhaus “Uwe Johnson” über Demokratie sprechen sollen. Der Bürgermeister der Stadt Klütz, Jürgen Mevius (Unabhängige Wählergemeinschaft UWG), soll dem Leiter des Literaturhauses am Telefon mitgeteilt haben, dass sich die Mehrheit eines städtischen Gremiums aufgrund der Sorge vor rechten Protesten gegen die Lesung von Friedman entschieden habe. Mevius selbst habe am Montagabend am Rande einer Sitzung der Stadtvertretung aber zu hohe Kosten als Grund genannt. Das Honorar Friedmans sei deutlich höher als bei Lesungen von Schriftstellern dort üblich.

Die Autorenvereinigung hatte in einer Pressemitteilung betont, die Sorge vor möglichen Störungen gleich von welcher Seite könne niemals ein Argument sein, eine Veranstaltung abzusagen. Auch der Hinweis auf angeblich zu hohe Kosten könne eine Ausladung nicht rechtfertigen.