Public Viewing kann Hautkrebsrisiko erhöhen

Die Krankenkasse AOK rät Fußballfans, beim Public Viewing auf ausreichenden Sonnenschutz zu achten. Laut einer Forsa-Umfrage der AOK Baden-Württemberg nehme nur jeder Zweite Sonnencreme zu einem Sportevent im Freien mit, teilte die Kasse am Dienstag in Stuttgart mit. Das sei besorgniserregend, da sich die Zahl der Versicherten, die wegen schwarzem Hautkrebs in Behandlung seien, zwischen 2018 und 2022 um 6,5 Prozent erhöht habe.

Für den Anstieg insbesondere bei jüngeren Leuten macht die Krankenkasse Urlaube, Sonnenbänke und Outdoor-Aktivitäten verantwortlich. Auch Public Viewing in der Sonne sei ein Risikofaktor.

Wie die Umfrage laut AOK weiter gezeigt hat, tragen nur 48 Prozent schützende Kleidung wie Kopfbedeckungen oder lange Ärmel, wenn sie im Freien auf den Großbildschirm oder die Leinwand schauen. Für 37 Prozent ist eine gute Sicht wichtiger als ein schattiger Platz. Fast jeder Dritte gibt an, sich bei einem Sportevent im Freien schon einmal einen Sonnenbrand geholt zu haben.

Das Hautscreening ist in der Bevölkerung offenbar nicht besonders beliebt. Bei Menschen zwischen 35 und 85 Jahren lag die Teilnahmerate 2018 bei 17,5 Prozent, 2022 sank sie auf 15 Prozent. Der AOK-Mediziner Ralph Bier gibt zu bedenken: „Hautkrebs ist in den meisten Fällen heilbar, wenn er frühzeitig erkannt und behandelt wird. Regelmäßige Hautkrebsvorsorgeuntersuchungen können Leben retten.“

Für die Online-Umfrage wurden den Angaben zufolge zwischen 22. März und 4. April die Antworten von 502 zufällig ausgewählten Personen ab 18 Jahren eingeholt. Die AOK zählt in Baden-Württemberg 4,6 Millionen Versicherte, ihr Haushaltsvolumen beträgt 22 Milliarden Euro. (1351/18.06.2024)