Psychische Erkrankungen dürfen laut Gerlach kein Tabu mehr sein

Die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) wirbt für einen offeneren Umgang mit psychischen Erkrankungen. Diese dürften in der Gesellschaft kein Tabu mehr sein, „denn jede und jeder von uns kann in eine psychische Krise geraten oder psychisch erkranken“, sagte Gerlach anlässlich des „Welttags der seelischen Gesundheit“ an diesem Donnerstag (10. Oktober). Betroffene müssten „schnell und fachkundig Hilfe bekommen und sich vor allem auch trauen, Unterstützung in Anspruch zu nehmen“.

Die Gründe und Auslöser für psychische Erkrankungen seien vielfältig, erläuterte Gerlach. Sie reichten von existenziellen Ängste und Sorgen über Überforderung im Alltag bis hin zu Einsamkeit. „Von großer Bedeutung sind die Krisendienste Bayern“, sagte die Ministerin. Diese bieten in psychischen Notlagen niederschwellig und kompetent Hilfe und Beratung an. Sie seien kostenlos und rund um die Uhr telefonisch unter 0800/6553000 erreichbar und übernähmen zudem „eine Lotsen- und Steuerungsfunktion“ an weiterreichende Angebote.

Ein Drittel aller Erwachsenen sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Laufe eines Jahres von einer psychischen Störung betroffen – Depressionen und Angststörungen gehörten dabei zu den häufigsten Erkrankungen. Der Prävention komme im Bereich der psychischen Gesundheit eine wichtige Rolle zu. Bayern habe sich im vergangenen Jahr etwa gezielt dem Thema Einsamkeit gewidmet. Es seien mehrere regionale und überregionale Präventionsprojekte gegründet und gefördert worden. (00/3008/10.10.2024)