Artikel teilen:

Prügelattacke in katholischem Kindergarten hat weiter Auswirkungen

Vor einem Monat gab es eine Gewalttat in einem katholischen Kindergarten im oberbayerischen Neuburg an der Donau: Ein Vater verprügelte drei Erzieher. Die Aufarbeitung des Geschehens hält an.

Einen Monat nach der Prügelattacke eines Vaters in einem katholischen Kindergarten im oberbayerischen Neuburg an der Donau zeigt die Tat noch immer Auswirkungen. “Die sechs Erzieherinnen und Erzieher, die aktuell vor Ort sind, sind stabil, sprechen viel mit den Kindern und untereinander und sind auf einem guten Weg, wenngleich auch hier der Schock noch nachwirkt”, teilte das Kita-Zentrum Sankt Simpert des zuständigen Bistums Augsburg am Mittwoch mit. Man plane nach einer ersten Aufarbeitung weitere Unterstützungsmaßnahmen, und zwar mit Fachstellen wie der Kita-Pastoral, der Caritas-Fachberatung und der Berufsgenossenschaft.

Am 30. Juni hatte der Vater eines Kindergartenkindes vor den Augen anderer Mädchen und Jungen zwei Erzieherinnen und einen Erzieher in dem Kindergarten attackiert. Der 30-Jährige soll nicht damit einverstanden gewesen sein, wie die Pädagogen auf einen Streit seines Sohnes mit einem anderen Kind reagierten. Er sitzt laut Mitteilung zurzeit im Gefängnis; die Ermittlungen der Polizei dauern an.

Den Beamten zufolge schlug der Vater unvermittelt mit der Faust ins Gesicht eines 24-jährigen Erziehers. Als dieser zu Boden gegangen sei, soll der Mann nach ihm getreten haben. Anschließend habe der mutmaßliche Täter einer 44-jährige Erzieherin ebenfalls mit der Faust ins Gesicht gehauen. Auch sie sei gestürzt und von dem Vater noch getreten worden. “Als eine 40-jährige Erzieherin dazwischengehen wollte, schlug er diese mit dem Kopf gegen einen Türstock”, so die Polizei. Anschließend sei der Mann geflüchtet. Später hätten Beamte ihn bei sich zu Hause festgenommen.

Die beiden Erzieherinnen und der Erzieher wurden den Angaben zufolge ins Krankenhaus gebracht; zwei Personen konnten am selben Tag wieder entlassen werden, eine erst tags darauf. Zu ihrem Zustand machte die Simpert-Stiftung nun keine Angaben. Auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) war sie am Mittwoch zunächst nicht zu erreichen.

Auch, ob der Sohn des mutmaßlichen Täters weiter in den Kindergarten geht, ist unklar. “Es wird aktuell geprüft, wie die Betreuungssituation weitergehen kann”, hatte die Simpert-Stiftung vor einem Monat erklärt.

Am Tag nach der Attacke hatte der Kindergarten wegen des Vorfalls geschlossen. In der Folge gab es eine Reihe von Aufarbeitungsmaßnahmen, unter anderem mit Unterstützung des Kriseninterventionsteams des Bayerischen Roten Kreuzes. “Am Freitag war dann schon wieder ein Ausflug zum Spielplatz mit den Kindern möglich”, hieß es jetzt.

Günter Groll, Vorstandsvorsitzender des Simpert-Zentrums, dankte allen Helfern. Die Kita-Mitarbeitenden hätten schnell, besonnen und sehr umsichtig auf den Vorfall reagiert und die richtigen Maßnahmen eingeleitet. “So konnten sie den Aufruhr, den Schock und die Besorgnis in geregelte Bahnen lenken.”