Protestwelle in Kenia – Demonstranten fordern Rutos Rücktritt

39 Menschen sind schon bei den aktuellen Protesten in Kenia ums Leben gekommen. Das hält Tausende Menschen nicht davon ab, weiter gegen die Regierung von William Ruto auf die Straße zu gehen.

Im ostafrikanischen Kenia haben Sicherheitskräfte am Dienstag erneut versucht, Proteste gegen die Regierung zu zerschlagen. Lokalen Medienberichten zufolge setzten sie in der Hauptstadt Nairobi Tränengas gegen überwiegend junge Demonstranten ein. Sie fordern den Rücktritt von Präsident William Ruto und kritisieren ein brutales Vorgehen der Polizei.

Seit Beginn der Proteste vor zwei Wochen sind nach Informationen der kenianischen Menschenrechtskommission (KNCHR) mindestens 39 Menschen ums Leben gekommen, 361 wurden verletzt. 32 Personen seien verschleppt, 627 verhaftet worden. In einem aktuellen Schreiben kritisiert die Kommission “aufs Schärfste die ungerechtfertigte Gewalt”. Sogar in Kirchen sowie an Orten, wo Verletzte medizinisch versorgt würden, sei es zu Übergriffen gekommen.

Die Demonstrationen begannen Mitte Juni und richteten sich zunächst gegen ein geplantes Gesetz, das Steuererhöhungen ermöglichen sollte. Dadurch erhoffte sich Präsident Ruto, der seit 2022 an der Staatsspitze steht, zusätzliche Einnahmen von 2,7 Milliarden US-Dollar. Der Plan wurde mittlerweile zurückgezogen.