Protest gegen Soja-Importe mit Floß und Fahrrädern

Mit einer Floß- und Fahrradtour auf und an dem Mittellandkanal wollen Umweltschützer gegen Soja-Importe protestieren und mit Menschen über die Themen Ernährung und Agrarwende ins Gespräch kommen. Die Tour unter dem Motto „Soja grillt Zukunft“ startet am 26. Juli in Magdeburg, führt unter anderem über Wolfsburg und Braunschweig und soll am 11. August in Hannover zu Ende gehen, teilte die Umweltorganisation Robin Wood am Montag mit. Mit von der Partie zu Land und zu Wasser ist die Initiative „Aktion Agrar“.

Vielen Menschen sei bislang nicht bewusst, wie der hohe Fleischkonsum hierzulande mit Landraub und Waldzerstörung für den Sojaanbau in den Tropen zusammenhänge, sagte die Tropenwaldreferentin bei Robin Wood, Fenna Otten. Weltweit werde zumeist in Monokultur auf einer Fläche von insgesamt mehr als 120 Millionen Hektar Soja angebaut, das entspreche etwa dem Dreieinhalbfachen der Landesfläche Deutschlands. Mehr als drei Viertel der globalen Sojaernte würden an Hühner, Schweine und Kühe verfüttert. Die Folgen seien Artensterben, Klimakrise, Tierleid und kranke Menschen.

Deutschland importiert Otten zufolge knapp sechs Millionen Tonnen Soja jährlich. Rund ein Drittel davon komme am wichtigsten Sojahafen im nördlich von Bremen gelegenen Brake an. Vom Hochseeschiff umgeladen, schippere das Soja weiter auf den Wasserstraßen – zum Beispiel zu den großen Futtermittelwerken in Sachsen-Anhalt. Niedersachsen sei ein Zentrum der industriellen Tierproduktion und damit ebenfalls das richtige Bundesland für den Protest.

Robin Wood ist seit 25 Jahren in jedem Sommer zu unterschiedlichen Umweltthemen mit dem Floß unterwegs. Das Floß „Robina Wald“ ist drei mal zehn Meter groß und aus massiven Holzstämmen gebaut. Interessierte könnten auch mit eigenem Boot oder Rad die Tour begleiten, hieß es.