Protest gegen Ausbau der Oder

Umweltschützer haben gegen einen weiteren Ausbau des deutsch-polnischen Grenzflusses Oder protestiert. An der Aktion in Frankfurt an der Oder anlässlich einer Konferenz in der Stadt hätten rund 50 Menschen teilgenommen, sagte Greenpeace-Sprecherin Luisa Lamm dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag in Frankfurt an der Oder. An den Protestenten unter dem Motto „Lebensraum statt Wasserstraße“ sei neben Greenpeace unter anderem der Umweltverband Nabu beteiligt gewesen.

Die salzhaltigen Abwässer der polnischen Kohleindustrie und die Ausbaupläne für den Schiffsverkehr gefährdeten die Stabilität der Oder, kritisierte Greenpeace. Ein katastrophales Fischsterben wie im Sommer 2022 könne sich unter diesen Bedingungen wiederholen. Die Behörden betrachteten die Oder jedoch weiter als Industriegebiet und riskierten damit eine weitere ökologische Katastrophe. Stattdessen müssten die Oder als Lebensraum anerkannt und die Oder-Ausbaupläne gestoppt werden.

Um das Ökosystem Oder zu schützen und die im Sommer 2022 verlorenen Bestände an Fischen, Muscheln und Pflanzen wieder aufzubauen, seien bestmögliche Voraussetzungen notwendig, betonte Greenpeace. Dazu müssten die Einleitungen aus der polnischen Kohleindustrie, die im vergangenen Jahr die giftige Algenblüte verursacht haben, drastisch reduziert werden. Auch das deutsch-polnische Oder-Abkommen von 2015 zum Ausbau des Flusses müsse neu bewertet werden.