Prominente predigen in Darmstadt über Toleranz

In der evangelischen Stadtkirche in Darmstadt predigen Prominente an den Passionssonntagen. Von 18. Februar bis 24. März beschäftigten sie sich mit der Frage „Toleranz am Ende?“, teilte Stadtkirchenpfarrer Karsten Gollnow am Dienstagabend mit. Der Ton in der Gesellschaft sei rauer geworden. Fakten würden geleugnet, Argumente und Expertenwissen gering geschätzt. Der Gesellschaft wäre geholfen, wenn Menschen bereit wären, sich in Toleranz gegenseitig zu ertragen. Dazu solle die Predigtreihe einen Beitrag leisten.

Die Schriftstellerin und Pädagogin Birgit Lohmeyer eröffnet die Reihe am 18. Februar. Margot Käßmann, ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland und Landesbischöfin in Hannover, predigt am 25. Februar. Der Dramaturg, Autor und Philosoph John von Düffel steht am 3. März auf der Kanzel, der Schauspieler, Regisseur und Theaterleiter Willy Praml am 10. März. Jens Zimmermann, Bundestagsabgeordneter und digitalpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagstraktion, predigt am 17. März. Maxim Leo, Journalist, Drehbuchautor und Schriftsteller, beschließt die Reihe am 24. März. Musiker und Chöre begleiten die Gottesdienste.

Parallel zur Predigtreihe ist in der Stadtkirche von 18. Februar bis 31. März die Ausstellung „Zeit-Kreuz“ zu sehen. Mit Plastiken, Objekten und Zeichnungen versuche der Bildhauer Joachim Kuhlmann variantenreich seinen künstlerischen Gegenstand zu erfassen, heißt es in der Mitteilung. Die Leidensgeschichte Jesu Christie berühre den Künstler. Sein Interesse gelte allerdings nicht der Kreuzigung und Grablegung, sondern dem geschichtlich transzendenten Ereignis der Auferstehung. Jesus-Zitate, der Fußabdruck eines Kindes, ein handgeschmiedeter Nagel und ein Handy seien einige der Details, die Kuhlmann zu einer Kreuz-Figur zusammenführt.