Projekt gegen Rechtsextremismus unter Migranten

Rechtsextremismus innerhalb migrantischer Communities vorbeugen: Das will ein neues Projekt des Landesverbands der kommunalen Migrantenvertretungen Baden-Württemberg (LAKA). Unter dem Titel „Hadi, wir müssen reden!“ sollen Angebote gemacht werden, in denen über rechtsextreme und ultranationalistische Einflüsse aufgeklärt und präventiv gearbeitet wird, wie der Verband am Samstag in Stuttgart mitteilte. Angesprochen werden sollen insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene mit Migrationshintergrund. Ein besonderes Augenmerk will der Verband auf den türkischen Rechtsextremismus legen.

Wenn von Diskriminierung gesprochen wird, liege der Fokus oftmals auf den Erfahrungen, die Menschen mit Migrationshintergrund mit der Mehrheitsgesellschaft machen, hieß es. Doch auch innerhalb der migrantischen Community gebe es Ausgrenzung, Diskriminierung und „Gruppen, die anfällig für Ungleichwertigkeitsideologien“ seien. Junge Leute könnten sich etwa von Ideologien angesprochen fühlen, die einen klaren Bezug zum Herkunftsland ihrer Familie haben. Politisch-ethnische Konflikte, die mit Anfeindungen gegen Randgruppen einhergehen, könnten von jungen Menschen in Deutschland übernommen werden. Eine Gefahr stellten beispielsweise die Grauen Wölfe, eine Gruppierung der türkischen extremen Rechten, die in Baden-Württemberg einen regionalen Schwerpunkt habe.

Beim Projekt arbeiten Expertinnen und Experten mit, deren Rat laut Mitteilung auch dazu beitragen soll, Maßnahmen gegen diese Art von Rechtsextremismus für ganz Baden-Württemberg zu entwickeln. (2451/14.10.2023)