Probleme bei schulischer Inklusion in NRW

DÜSSELDORF – Die nordrhein-westfälische Landesregierung räumt massive Personal- und Raumprobleme wegen der schulischen Inklusion ein. Vor Ort gebe es „Schwachstellen unterschiedlichster Art“, erklärte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer im Düsseldorfer Landtag. An vielen Schulen herrsche Lehrermangel; vor allem bei Sonderpädagogen gebe es ein „eklatantes Ressourcenproblem“. Oft fehle es auch an geeigneten Räumen für den gemeinsamen Unterricht von behinderten und nichtbehinderten Schülern.
Die Verantwortung dafür gab die Ministerin der rot-grünen Vorgängerregierung. Deshalb habe sie nach ihrer Amtsübernahme eine Neuausrichtung der schulischen Inklusion mit verbindlichen Standards eingeleitet. Ein Wandel könne aber „nicht auf Knopfdruck“ geschehen, weil in diesem Prozess weder Schüler noch Lehrer überfordert werden dürften.
Regel- und Förderschule seien in ihren Augen „gleichberechtigt“, sagte Gebauer. „Wir brauchen beide Systeme, um die Kinder gemäß ihres Handicaps bestmöglich zu fördern.“ In der Vergangenheit habe es unter linken Bildungspolitikern immer wieder die Forderung gegeben, sämtliche Förderschulen zu schließen. Wenn dies tatsächlich umgesetzt worden wäre, gäbe es heute eine „noch viel größere Raumnot“ an den Schulen, erklärte die Ministerin.
Der Landesregierung gehe es nicht darum, kleinste Förderschulen flächendeckend zu erhalten, betonte Gebauer. Künftig müsse es auch wieder eine neue Mindestgröße für diese Einrichtungen geben. Dies erforderten schon die begrenzten Personal-Ressourcen. Die von Schwarz-Gelb auf zwei Jahre begrenzte Aussetzung der Mindestgrößenverordnung für Förderschulen reiche aber nicht aus. Deswegen habe die Regierung das Schließungsmoratorium verlängert. Die Förderschulen benötigten ausreichend Zeit, um unter Beweis zu stellen, „ob sie Bestand haben oder nicht“. Wenn danach bestimmte Einrichtungen eine noch festzulegende Mindestgröße nicht erreichten, müsse der Träger diese auch schließen. KNA