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Probanden für Placebo-Studie bei chronischen Schmerzen gesucht

Ein Team der LWL-Uniklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Bochum will die positive Wirkung von Placebos bei chronischen Schmerzen erforschen. Die Untersuchungen sollten dazu beitragen, die Entstehung, Aufrechterhaltung und Therapie von chronischen Schmerzen am Beispiel des Fibromyalgie-Syndroms (FMS) besser zu verstehen, teilte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Donnerstag. Dazu würden nun an FMS-erkrankte Frauen sowie psychisch und körperlich Gesunde gesucht.

Das Fibromyalgie-Syndrom ist laut der Deutschen Rheuma-Liga eine häufig auftretende chronische Schmerzerkrankung. Die Krankheit verursacht Schmerzen in unterschiedlichen Körperregionen, meist in der Nähe von Gelenken und in Muskeln. Fast immer ist auch die Wirbelsäule betroffen.

Die Interessierten sollten sich bereit fühlen, je nach Studie bei verschiedenen Tests am Tablet und Computer mitzumachen, hieß es. Auch ein MRT werde erstellt.

Placebos können den Angaben zufolge sehr günstige Auswirkungen auf verschiedene Erkrankungen haben. Erstaunlicherweise träten diese positiven Effekte auch dann auf, wenn die betroffene Person weiß, dass es sich beim eingesetzten Medikament um ein Mittel ohne tatsächlichen Wirkstoff handelt, hieß es.

Der Bochumer Professor Martin Diers und sein Team vom LWL-Universitätsklinik der Ruhr-Universität wollen dieses Wissen vertiefen. Untersuchungsverfahren der Hirnbildgebung – sogenannte funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT) – und der Verhaltensforschung machten es möglich, mehr über die Verarbeitung unangenehmer Sinneseindrücke, zum Beispiel in Form eines dosierten Hitzeschmerzes, und den Einfluss einer Placebo-Behandlung zu erfahren, erklärte der LWL.