Pro Asyl will Abschiebeverbot für Jesiden

 Die Organisation Pro Asyl fordert ein Abschiebeverbot für Jesiden und Jesidinnen. Es könne kein Verständnis dafür geben, dass sie keinen Schutz bekämen und stattdessen mit der Frage der Abschiebung konfrontiert würden, erklärte die Organisationen am Donnerstag mit Blick auf die hungerstreikenden Jesiden vor dem Bundestag in Berlin. Auch die Bundestagsfraktion der Grünen spricht sich für einen Abschiebestopp aus.

Mit einem Hungerstreik protestieren Jesidinnen und Jesiden seit vergangener Woche vor dem Reichstagsgebäude gegen die drohende Abschiebung von Angehörigen der Minderheit in den Irak. Am Montag wurden die ersten Hungernden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Der Protest ist bis 24. Dezember angemeldet. Im vergangenen Januar hatte der Bundestag die Verfolgung der Jesiden im Jahr 2014 durch den Islamischen Staat als Völkermord anerkannt.

Jesiden sind eine religiöse Minderheit unter den Kurden. Weltweit hat die monotheistische Religionsgemeinschaft mehrere hunderttausend Mitglieder. Sie leben vor allem im nördlichen Irak, viele sind jedoch vor der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) geflüchtet. Ferner leben Jesiden in Nordsyrien, dem Nordwestiran und in der südöstlichen Türkei.