Preise für sechs Dokumentationen bei der Duisburger Filmwoche
Zum Abschluss der diesjährigen Duisburger Filmwoche sind am Samstagabend sechs Auszeichnungen im Gesamtwert von 25.000 Euro vergeben worden. Den mit 6.000 Euro dotierte Arte-Dokumentarfilmpreis erhielt Daniel Fill aus Wien für „Durchgangsland“, wie eine Sprecherin des Festivals mitteilte. Der 75-minütige Film porträtiert Bergbauarbeiter in einem Südtiroler Dorf zwischen Österreich und Italien. In einer Balance aus Beobachtung und Nachfragen gelinge es Fill, die Toleranzen und Widersprüche innerhalb der transnationalen und vielschichtigen Gemeinschaft aufzuzeigen, erklärte die Jury.
Der ebenfalls mit 6.000 Euro versehene 3sat-Dokumentarfilmpreis ging an den im Iran geborenen Filmmacher Faraz Fesharaki für sein Debüt „Was hast du gestern geträumt, Parajanov?“ über seine Familie in der Heimat, mit denen er über Videocalls den Kontakt hält. Der Film spiegelt laut Jury den Versuch des in Berliner Regisseurs über „das Zusammensein in Abwesenheit“ wider.
Mit dem Preis der Stadt Duisburg im Wert von 5.000 Euro wurde André Siegers für seinen Kurzfilm „Die Stimme des Ingenieurs“ (21 Minuten) über die Wechselwirkung zwischen Mensch und Technik ausgezeichnet. Der „Carte Blanche“-Nachwuchspreis des Landes NRW verlieh die Jury an das Schweizer Duo Felix Hergert und Dominik Zietlow für „Brunaupark“. In dem Filmprojekt geht um die Menschen einer bunten Züricher Siedlung, die sich gegen einen geplanten Neubaukomplex und Gentrifizierung wehren. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 5.000 Euro verbunden.
Der mit 2.000 Euro dotierte Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts erhielt die Filmemacherin Katharina Pethke für „Reproduktion“ (111 Minuten). Das Mehrgenerationenporträt über drei Frauen an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg macht laut Jury die bis heute bestehende Unvereinbarkeit von künstlerischen Schaffen und Mutterschaft deutlich. Den Publikumspreis der „Rheinischen Post“ für den beliebtesten Beitrag des Festivals und ein Preisgeld von 1.000 Euro gewann der Österreicher Juri Rechinsky für „Dear Beautiful Beloved“ (93 Minuten). Er erzählt in dem Film vom Leid der Menschen im Kriegsland Ukraine.