Preis der Literaturhäuser 2024 für Fiston Mwanza Mujila

Der mit 20.000 Euro dotierte Preis der Literaturhäuser 2024 geht an den kongolesischen Schriftsteller Fiston Mwanza Mujila. Die Auszeichnung wird am 22. März auf der Leipziger Buchmesse verliehen, wie das Netzwerk der Literaturhäuser am Dienstag in Frankfurt am Main mitteilte. Der 1981 in Lubumbahi (Kongo) geborene Mujila lebt und arbeitet seit Jahren in Graz.

Seine Texte seien „durchzogen von Rhythmus und Musik“, hieß es zur Begründung. Auch seine Bühnenauftritte seien aufsehenerregend. „Er liest seine Texte, er lebt sie – schreit, ruft, lamentiert, flüstert oder singt“, so die Jury. Die Programmleiter der im Netzwerk verbundenen Literaturhäuser ehrten Mujila als Autor, der sich in hohem Maße um den „einmaligen Charakter von Literaturveranstaltungen“ verdient mache.

Mujila schreibt Lyrik, Prosa und Theaterstücke und unterrichtet Literaturen afrikanischer Länder an der Universität Graz. Für seinen 2016 erschienenen Debütroman „Tram 83“ erhielt er zahlreiche Preise, darunter den „Internationalen Literaturpreis – Haus der Kulturen der Welt“. Zuletzt erschien von ihm 2022 der Roman „Tanz der Teufel“. Beide Bücher brachte der Paul Zsolnay Verlag heraus.

Das Netzwerk von derzeit 15 Literaturhäusern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz verleiht die Auszeichnung seit 2002. Frühere Preisträger waren Antje Ravik Strubel (2019), Marlene Streeruwitz (2020), Ingo Schulze (2021) und Sasha Marianna Salzmann (2022).

Die 1971 geborene Slawistin und Übersetzerin Claudia Dathe erhält 2024 einen Sonderpreis des Netzwerks der Literaturhäuser. Dieser ist den Angaben zufolge mit 7.500 Euro dotiert. Sie werde „für ihre herausragenden Übersetzungen aus dem Russischen und Ukrainischen“ ausgezeichnet, etwa der Autoren Serhij Zhadan, Yevgenia Belorusets oder Tanja Maljartschurk. Zudem werde Dathe für ihre „engagierte Vermittlung der ukrainischen Kultur im gesamten deutschsprachigen Raum“ geehrt.