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Preis der Leipziger Buchmesse – das sind die drei Gewinner

Die wichtigste Auszeichnung der Buchbranche im Frühjahr geht an: die Autorin Kristine Bilkau, die russische Kulturjournalistin Irina Rastorgueva und den Übersetzer Thomas Weiler.

Die Gewinner des diesjährigen Preises der Leipziger Buchmesse stehen fest: In der Kategorie Belletristik geht die wichtigste Auszeichnung der Buchbranche im Frühjahr an Kristine Bilkau für ihren Roman “Halbinsel”. Das gab die Jury am Donnerstag auf der Messe bekannt. Es sei ein sensibel gebauter Mutter-Tochter-Roman über emotionale Altlasten, über Großzügigkeit und über das Geschäft mit dem Klima-Gewissen.

In der Kategorie Sachbuch/Essayistik gewann die russische, in Berlin lebende Kulturjournalistin Irina Rastorgueva mit “Pop-up-Propaganda. Epikrise der russischen Selbstvergiftung”. Die Jury erklärte, in dem Werk über die Abgründe von Staatspropaganda seziere sie die Gesellschaft, indem sie die Sprache analysiere. Es sei eine Bestandsaufnahme diktatorischen Sprechens in dem Sinne, wie Victor Klemperer es einst im Bezug auf die NS-Diktatur getan habe.

Preisträger in der Kategorie Übersetzung ist Thomas Weiler. Er übersetzte aus dem Belarussischen “Feuerdörfer. Wehrmachtsverbrechen in Belarus – Zeitzeugen berichten” von Ales Adamowitsch, Janka Bryl und Uladsimir Kalesnik. “Seine am Mündlichen orientierte Übersetzung entlarvt die entsetzliche Grausamkeit des Erlebten und zeigt die Grenzen der Sprache in der brennenden Wahrheit dieser Berichte auf”, so die Jury.

Der mit insgesamt 60.000 Euro dotierte Preis der Leipziger Buchmesse wird seit 2005 vergeben und ehrt herausragende deutschsprachige Neuerscheinungen und Übersetzungen. Von den insgesamt 506 eingereichten Titeln hatte die Jury 15 nominiert.