„Präzise“ über Gewalt im Namen der Religion reden

KÖLN – Mit Blick auf die Anschläge auf Kirchen und Hotels an Ostern in Sri Lanka hat der Politikwissenschaftler Heiner Bielefeldt eine Verschlechterung der Religionsfreiheit in vielen Teilen der Welt beklagt. Dies treffe Christen, aber auch andere Glaubensgemeinschaften, sagte der Professor der Universität Erlangen im WDR5- „Morgenecho“. „In absoluten Zahlen kann es durchaus sein, dass Christen die am stärksten verfolgte Gruppe sind“, erklärte er. Denn Christen seien mit Abstand die größte Religionsgruppe weltweit.
Bielefeldt rief dazu auf, präzise über Gewalt im Namen der Religion zu reden. Wenn es um Gewalt im Namen des Islams gehe, müsse man bedenken, dass davon weltweit auch viele Muslime betroffen seien, wenn auch nicht bei den Anschlägen in Sri Lanka. „Wir müssen uns immer klarmachen, dass Religionsgemeinschaften auch intern eine enorme Vielfalt aufweisen“, betonte der Politikwissenschaftler. Für die meisten Muslime sei die Gewalt genauso absurd, fürchterlich und unverständlich wie für Nicht-Muslime. epd