Kalmaegi war auf den Philippinen der 20. Taifun in diesem Jahr. Der 21. braut sich bereits über dem Südpazifik zusammen und wird Anfang der kommenden Woche den Inselstaat erreichen.
Der philippinische Präsident Ferdinand Marcos Jr. hat in den von Taifun Kalmaegi verwüsteten Regionen den Notstand ausgerufen. Dieser gelte für die rund zwölf von Kalmaegi betroffenen Regionen sowie für die zehn bis zwölf Regionen, die vom erwarteten Taifun Uwan betroffen sein werden, sagte Marcos am Donnerstag laut dem amtlichen philippinischen Nachrichtendienst PNA. Uwan wird der 21. Taifun dieses Jahres sein und laut dem Wetteramt PAGASA Anfang der kommenden Woche auf der Hauptinsel Luzon auf Land treffen. Der Sturm hat nach Einschätzung von PAGASA das Potenzial, zu einem Supertaifun zu werden.
Die Ausrufung des Notstands ermöglicht den Behörden unter anderem die Kontrolle der Preise für Grundnahrungsmittel sowie einen schnelleren Einsatz staatlicher Hilfs- und Wiederaufbaumaßnahmen. Taifun Kalmaegi kostete nach Behördenangaben mindestens 140 Menschen das Leben. Die Zahl der Toten könnte noch steigen, da noch mehr als 120 Menschen vermisst werden. Die meisten Todesfälle wurden in der zentralen Provinz Cebu gemeldet. Der Tropensturm löste Sturzfluten, Überschwemmungen und Erdrutsche aus.
Die katholische Erzdiözese Cebu rief die Gläubigen am Donnerstag dazu auf, von Taifun Kalmaegi betroffenen Familien zu helfen. “Wenn Sie eine Familie kennen, die ihr Zuhause und ihren Besitz verloren hat, bitten wir Sie, ihr zu helfen und jede Art von Unterstützung anzubieten – sei es Nahrung, Kleidung, finanzielle Hilfe oder auch emotionale Unterstützung. Begleiten Sie sie auf ihrem Weg des Wiederaufbaus”, sagte Erzbischof Alberto Uy in den sozialen Medien.
Er forderte die Bevölkerung auf, Suppenküchen einzurichten, um den Betroffenen in den Notunterkünften und den besonders stark getroffenen Gemeinden warme Mahlzeiten zu ermöglichen. Der Erzbischof betonte zudem, Seelsorger, Lehrer, Sozialarbeiter, Ordensleute und Priester würden den Überlebenden psychologische Erste Hilfe und Gebete bieten.
Die ersten fünf Wochen des neuen Erzbischofs von Cebu waren von Naturkatastrophen geprägt. Am Tag von Uys Amtseinführung am 30. September erschütterte ein schweres Erdbeben der Stärke 6,9 Teile von Cebu. Bei dem tödlichsten Erdbeben auf den Philippinen seit 2013 kamen 79 Menschen ums Leben. Fast 160.000 Gebäude, viele Schulen, Straßen, Brücken und Häfen wurden zerstört oder beschädigt.