Potenziell neue Möglichkeit für Darmkrebs-Behandlung entdeckt

Neue Hoffnung im Kampf gegen Darmkrebs: Ein Forschungsteam hat herausgefunden, wie die Wirkung einer Immuntherapie verbessert werden könnte. Noch ist aber viel Arbeit nötig, um diese Methode beim Menschen anzuwenden.

Ein Forschungsteam der Universitäten Erlangen-Nürnberg und Frankfurt hat möglicherweise einen neuen Ansatz für die Behandlung von Darmkrebs gefunden. Das teilte die Universität Erlangen-Nürnberg am Donnerstag mit. Zellen, die ein Hauptbestandteil des Bindegewebes sind, die sogenannten Fibroblasten, sollen demnach eine zentrale Rolle spielen. Diese Zellen seien neben Tumorzellen am Fortschreiten von Krebserkrankungen beteiligt, hieß es. Gerade Tumore mit vielen dieser Bindegewebszellen hätten häufig schlechte Prognosen.

Das Forschungsteam habe nun in Tierversuchen herausgefunden, dass Darmtumoren besser auf eine Immuntherapie ansprächen, wenn ein bestimmtes Protein in den entsprechenden Bindegewebszellen ausgeschaltet werde. Durch die Methode könnten Immunzellen leichter zum Tumor vordringen und verhindern, dass die Krankheit weiter fortschreite und sich Metastasen bildeten.

Um die Methode bei Menschen anwenden zu können, sei noch viel Arbeit notwendig, hieß es weiter. Zunächst brauche es ein Medikament, das das besagte Protein hemmen oder abbauen könne, ohne dass unerwünschte Nebenwirkungen aufträten. Zudem fehle noch Wissen darüber, wie genau die betroffenen Bindegewebszellen die Immunumgebung von Tumoren beeinflussten.

Darmkrebs ist den Angaben zufolge die dritthäufigste Krebsart mit der weltweit höchsten Sterblichkeit. Die Erkrankung sei zwar heute in frühen Stadien besser behandelbar, es komme aber nach wie vor oft zu Rückfällen. Zudem bildeten sich oft Metastasen.