Posaunen-Protest vor Kraftwerk Moorburg
Für die Ernergiewende in Hamburg will „Churches for Future“ am Sonntag protestieren – mit Posaunen-Klängen vor dem Kraftwerk Moorburg.
Hamburg. Mit Posaunen und Trompeten will die Initiative „Churches for Future“ an diesem Sonntag, 20. September, um 15 Uhr vor dem Kraftwerk Moorburg für die Energiewende protestieren. „Wir brauchen mehr Tempo beim Wandel von fossiler zu erneuerbarer Energie“, sagt der Hamburger Propst Axel Matyba: „Sonst verbrennen wir unsere Zukunft.“ Die Initiative „Churches for Future“ hatte sich 2019 in Solidarität mit den Forderungen von „Fridays for Future“ gegründet.
Biblisches Vorbild für die Protest-Posaunen ist die Erzählung aus dem Buch Josua (6. Kapitel), wonach Posaunen die Mauern von Jericho zum Einsturz brachten. Aktueller Anlass ist der weltweite Klima-Aktionstag am 25. September.
Stadt in der Pflicht
„Wie kein anderes Kohlekraftwerk steht Moorburg für den Kampf gegen Verbrennung von Kohle und Zukunftsfähigkeit“, sagt Propst Matyba, der im Kirchenkreis Hamburg-Ost auch für Diakonie und Bildung zuständig ist. Moorburg sei ans Netz gegangen, als 2015 das Pariser Klimaabkommen beschlossen wurde. Das sei „ein erschreckendes Beispiel für das Auseinanderdriften von politischem Anspruch und politischer Wirklichkeit im Klimaschutz“, so Matyba.
Der Protest der Kirchengruppen richtet sich auch gegen zwei weitere Kohlekraftwerke der Stadt in Wedel und Tiefstack. Mit dem Hamburger Kohleausstiegsgesetz von 2018 sei die Stadt verpflichtet, die Kohleverbrennung in beiden Kraftwerken „so früh und so weitgehend wie möglich zu vermeiden“, hieß es.
Eine Frage der Gerechtigkeit
„Klimakrise und Klimaschutz sind eine Frage von weltweiter Gerechtigkeit“, erklärten die Umweltbeauftragten der Nordkirche und des katholischen Erzbistums Hamburg, Pastor Jan Christensen und Martina Skatulla. Der Ausstieg aus der Verbrennung von fossilen Energieträgern sei „der entscheidende Schritt zur Einhaltung des 1,5 Grad Ziels und damit zur Erhaltung der Lebensgrundlage von Milliarden von Menschen“. (epd)