Der mit 15.000 Euro dotierte Holger Czukay Preis für Popmusik der Stadt Köln geht in diesem Jahr an den türkisch-deutschen Musiker Ozan Ata Canani. Den mit 5.000 Euro dotierten Ehrenpreis erhält der Reggae-Musiker Gentleman für sein bisheriges Lebenswerk, wie die Stadt Köln am Mittwoch erklärte. Die weibliche Punk-Rock-Gruppe „The Red Flags“ wird mit dem Zukunftspreis in Höhe von 2.500 Euro geehrt. Die Auszeichnungen sollen am 27. Oktober durch Oberbürgermeisterin Henriette Reker im Kulturbunker Köln-Mülheim verliehen werden.
Der 1963 in der Türkei geborene Ata Canani kam den Angaben zufolge 1975 nach Deutschland, wo sein Vater als Gastarbeiter beschäftigt war. Schon als Jugendlicher habe er das Saiteninstrument Baglama gespielt und über die Lebensbedingungen der ersten Gastarbeiter gesungen. Seine Songs seien eine Mischung aus Krautrock, Pop und traditioneller anatolischer Musik, heißt es in der Würdigung der Preisjury. „Als Repräsentant von mehreren migrantischen Generationen hat Ata eine herausragende Bedeutung für die Kölner Popmusikhistorie, als Brückenbauer zwischen verschiedenen Kulturen, aber vor allem als großer Menschenfreund.“
Der Kölner Musiker Gentleman, mit bürgerlichem Namen Tilmann Otto, sei weltweit als Reggaekünstler erfolgreich, hieß es. Mit seiner Musik setze er sich zudem „für Vielfalt, Respekt und gegen Rassismus“ ein. Die 2022 gegründete weibliche Punkband „The Red Flags“ nutze ihre Musik, um wichtige Themen aus ihrem Leben zu verarbeiten und sich dabei Gehör zu verschaffen.
Der „Holger Czukay Preis für Popmusik der Stadt Köln“ wird seit 2019 vergeben. Die Preisträgerinnen und Preisträger für die höchstdotierte kommunale Auszeichnung im Bereich der Popmusik in Deutschland werden aus Vorschlägen einer unabhängigen Jury ermittelt.