Polizeigewerkschaft warnt vor Antisemitismus und Homophobie

Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, warnt vor einem Anstieg von Antisemitismus und Schwulenfeindlichkeit in Deutschland. „Wenn wir nicht aufpassen, haben wir hier bald Verhältnisse wie in den Niederlanden oder in Frankreich“, sagte Wendt der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch). Es gebe eine toxische Verbindung zwischen Linksextremisten und Islamisten. „Die Linksextremisten beschränken sich auf den Antisemitismus, während die Islamisten alles als Feind markieren, was nicht in ihr Weltbild passt.“

Die Verletzlichen in der Gesellschaft würden immer weiter zurückgedrängt, sagte Wendt. Das betreffe auch Frauen. Der Polizeigewerkschafter fordert härtere Strafen für Täter und eine bessere Ausstattung der Polizei, vor allem mit Video-Technik.

Wendt reagierte mit seinen Aussagen auf die Empfehlung der Berliner Polizeipräsidentin Barbara Slowik an Juden und Homosexuelle, in bestimmten Gegenden der Hauptstadt vorsichtig zu sein. Slowik hatte der „Berliner Zeitung“ gesagt, es gebe Bereiche, „da würde ich Menschen, die Kippa tragen oder offen schwul oder lesbisch sind, raten, aufmerksamer zu sein“.

In mehrheitlich von arabischstämmigen Menschen bewohnten Quartieren artikuliere sich offene Judenfeindlichkeit, erläuterte Slowik. Seit dem 7. Oktober 2023, dem Tag des Hamas-Überfalls auf Israel, habe die Polizei mehr als 6.200 Ermittlungen zum Thema Antisemitismus und Volksverhetzung eingeleitet.