Das Hessische Landeskriminalamt (LKA) warnt vor „neuen psychoaktiven Stoffen“. Als sogenannte „Forschungschemikalien“ oder „Research Chemicals“ seien sie über Online-Shops im Internet frei erhältlich, doch beim Konsum gehe von ihrer rauschgiftartigen Wirkung „eine unkalkulierbare Gefahr aus“, teilte das LKA in Wiesbaden am Freitag mit. Innerhalb weniger Monate seien in verschiedenen Bundesländern und im europäischen Ausland Fälle von Rauschgifttoten und Vergiftungen im Zusammenhang mit diesen Stoffen festgestellt worden. Auch in Hessen werde derzeit ein Todesfall überprüft, bei dem nicht auszuschließen sei, dass ein Zusammenhang mit dem Konsum der Chemikalien besteht.
Bei den Chemikalien handelt es sich nach Angaben des LKA größtenteils um neue psychoaktive Stoffe aus verschiedenen Wirkstoffklassen, beispielsweise synthetische Benzodiazepine oder Opioide der Gruppe Nitazene. Diese Substanzen, die verbotenen psychoaktiven Stoffen nachempfunden sind, fielen aufgrund ihrer chemischen Strukturveränderung bislang nicht unter gesetzliche Verbote und würden legal über das Internet vertrieben.
Die Chemikalien würden vorwiegend von Jugendlichen und Heranwachsenden konsumiert. „Bereits kleinste Mengen können massive gesundheitliche Schäden verursachen oder zum Tod führen“, warnte das LKA. Die Gefährlichkeit der Stoffe erhöhe sich bei gleichzeitigem Konsum mit anderen Betäubungsmitteln oder Medikamenten, da die jeweiligen Wechselwirkungen unkalkulierbar seien.