Polizei setzt nach Anschlag auf Synagoge Belohnung aus

Der Brandanschlag auf die Oldenburger Synagoge hat bundesweit Entsetzen ausgelöst. Ermittler erhoffen sich nun Hinweise möglicher Zeugen. Wurde der Täter gefilmt?

Die Tür der Oldenburger Synagoge ist nach dem Anschlag beschädiigt
Die Tür der Oldenburger Synagoge ist nach dem Anschlag beschädiigtImago / Eibner

Nach dem Brandanschlag auf die Oldenburger Synagoge hat die Polizei eine Belohnung ausgesetzt. Für Hinweise auf den Täter soll es 5.000 Euro geben, wie die Polizeiinspektion Oldenburg-Stadt/Ammerland amitteilte. Zudem hat sie ein Portal geschaltet, über das Videos, Bilder oder andere Hinweise – auch anonym – hochgeladen werden können. Polizeipräsident Andreas Sagehorn appellierte: „Jeder noch so kleine Hinweis zählt, jeder kann der entscheidende sein.“

Am vergangenen Freitag war ein Brandsatz auf eine Tür der Synagoge geworfen worden. Das Feuer hatte sich wegen eines schnellen Eingreifens nicht weiter ausgebreitet, Menschen erlitten keine Verletzungen. Der Anschlag hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst. Vom Täter fehlt bislang jede Spur.

Oldenburg: Polizei setzt auf Überwachungskameras

Laut Polizei arbeitet eine eigens eingesetzte Ermittlungsgruppe intensiv weiter. Es sei zu vermuten, dass der Täter auf dem Weg zu der Synagoge oder auf der Flucht von Unbeteiligten gefilmt oder fotografiert wurde. Sie hofft daher etwa auf Aufnahmen von Überwachungskameras, Schnappschüsse oder Videos von Auto-Dashcams. Auch vermeintlich irrelevante Aufnahmen könnten hilfreich sein, so die Behörde. Personen, die möglicherweise in ihrem Umfeld von der Tat gehört haben oder sonstige Kenntnisse haben, rief die Polizei dazu auf, sich als Zeugen zur Verfügung zu stellen.

Unterdessen will am Freitag Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) die Synagoge besuchen. Gemeinsam mit dem Präsidenten des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen, Michael Fürst, will er laut Staatskanzlei am Freitagabend an einem Gottesdienst teilnehmen.