Politikerinnen rechnen zur EM mit mehr Prostitution

In einer Woche beginnt die Fußball-Europameisterschaft der Männer. Doch das ist nicht in jeder Hinsicht ein Grund zur Vorfreude.

Eine Woche vor Beginn der Fußball-EM warnen Politikerinnen vor einem deutlichen Anstieg der Prostitution in Deutschland. Die Nachfrage werde während des Turniers eher nicht durch Freiwillige gedeckt werden können, sagte die familienpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Leni Breymaier, der “Rheinischen Post” (Samstag). Daher sei mit noch mehr Zwangsprostitution zu rechnen.

Vor Bordellen im Land wehe “neben der Deutschlandfahne bereits die UEFA-Fahne”, fügte Breymaier hinzu. Sie erwarte während der EM von den Sicherheitsbehörden “auch eine verstärkte Kontrolle der Prostitutionsstätten”. Von möglichen Freiern forderte sie “einen Moment des Nachdenkens, bevor man eine Frau zur Benutzung auswählt: Kann sie das jetzt wollen oder wird sie dazu gezwungen?”

Unionsfraktionsvize Dorothee Bär (CSU) sagte der Zeitung, dass derzeit Frauen aus den ärmsten Ländern an die hiesigen Austragungsorte gebracht würden. Das liege aber nicht am Sport, sondern daran, dass die Ampel dagegen nichts unternehme. Die familienpolitische Sprecherin der Union, Silvia Breher (CDU), regte erneut eine “Freierbestrafung für den Kauf sexueller Dienstleistungen” an.

Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jochen Kopelke, sagte, generell sei eine veränderte Kriminalitätslage eine Begleiterscheinung der EM. “Wir werden mit Sicherheit eine aktive Szene der organisierten Kriminalität in den Bereichen Drogenhandel und Prostitution beobachten.”