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Podiumsdiskussion über Kühne-Oper im Hamburger Rathaus

Die Linksfraktion der Hamburger Bürgerschaft lädt am Mittwoch um 18.30 Uhr zu einer Podiumsdiskussion über die geplante Kühne-Oper in das Hamburger Rathaus ein. Thema sei die koloniale Vergangenheit des geplanten Standorts der Oper auf dem Baakenhöft und der Umgang mit der NS-Vergangenheit des Unternehmens „Kühne + Nagel“, teilte die Linksfraktion am Dienstag mit. Der Baakenhöft, wo die Kühne-Oper gebaut werden soll, sei eine Drehscheibe für die deutschen Kolonien und den Völkermord an den Herero und Nama in Namibia gewesen. Den Angaben der Linksfraktion zufolge hat das Logistikunternehmen „Kühne + Nagel“ in der NS-Zeit Raubgut aus rund 70.000 jüdischen Haushalten für die Nationalsozialisten transportiert und in der Nähe des Baakenhöft gelagert.

„Die Kühne-Oper ist ein vergiftetes Geschenk! Es unkritisch anzunehmen und auch noch dem Wunschort für die Oper von Herrn Kühne auf dem Baakenhöft zu entsprechen, wäre geschichtsvergessen und eine Stadtentwicklungspolitik aus dem letzten Jahrtausend. Wir brauchen einen angemessenen Gedenkort an die deutschen Kolonialverbrechen und nicht noch ein Prestigeprojekt mit Gedenkecke“, sagte Marco Hosemann, Sprecher für Stadtentwicklung und Erinnerungskultur der Linksfraktion.

Milliardär Klaus-Miachel Kühne, Erbe des Logisttikunternehmens „Kühne + Nagel“, will das Opernhaus auf dem Baakenhöft auf eigene Kosten bauen und anschließend der Stadt schenken. Die Hamburger Bürgerschaft und die Kühne-Stiftung haben diesbezüglich Verträge abgeschlossen.

Die Podiumsdiskussion im Hamburger Rathaus findet am Mittwoch um 18.30 im Kaisersaal statt. Marco Hosemann von der Linksfraktion Hamburg, Hannimarri Jokinen vom Arbeitskreis Hamburg Postkolonial und Lukas Betzler von Onlinemagazin „Untiefen“ diskutieren den geplanten Opern-Bau. Der Eintritt ist frei.