Plötzlicher Herztod

360.000 Menschen in Deutschland sterben pro Jahr an Herz-Kreislauferkrankungen. 65.000 davon den plötzlichen Herztod. Oft wäre der vermeidbar, wenn schnell reanimiert würde. Das kann jeder lernen.

Der plötzliche Herztod ist nach Angaben der Deutschen Herzstiftung die häufigste Todesursache außerhalb von Krankenhäusern. Jedes Jahr sterben in Deutschland über 65.000 Menschen daran. 65 Prozent der Herz-Kreislauf-Stillstände treten in der eigenen Wohnung auf. Bis zu 45 Prozent aller Ereignisse werden von Familienangehörigen, Freunden oder anderen Personen beobachtet.

Unmittelbarer Auslöser des plötzlichen Herztods sind bösartige Herzrhythmusstörungen der linken und rechten Herzkammer. Dabei hört das Herz auf zu schlagen oder es “zuckt” nur noch, das sogenannte Herzkammerflimmern (über 350 Herzschläge pro Minute). Der Kreislauf bricht in Sekundenschnelle zusammen. Der Blutdruck sinkt komplett ab “auf null” ab. Herzmuskel, Gehirn und andere Organe werden nicht mehr versorgt, geschädigt und im Zeitverlauf zunehmend zerstört.

Wird ein Herz-Kreislauf-Stillstand beobachtet, hängt die Überlebenswahrscheinlichkeit wesentlich davon ab, wie schnell und gut Maßnahmen zur Wiederbelebung durchgeführt werden. In jeder Minute, in der ein Patient mit einem Herz-Kreislauf-Stillstand nicht mittels Herzdruckmassage behandelt wird, sinkt seine Überlebenswahrscheinlichkeit um zehn Prozent. Mit einer unmittelbar nach einem plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand erfolgenden Herzdruckmassage kann in bis zu 50 Prozent der Fälle eine Rückkehr zum selbstständigen Herzschlag erreicht werden – das heißt, die Überlebensrate verdoppelt sich.

Eine erfolgreiche Reanimation von Laien sollte laut Deutscher Herzstiftung in folgender Reihenfolge durchgeführt werden: Prüfen, Rufen, Drücken, Schocken.

– Prüfen: Wenn eine Person plötzlich umfällt oder auf dem Boden liegend vorgefunden wird, sollten Sie zunächst prüfen, ob der Betroffene bewusstlos ist und ob ein Herz-Kreislauf-Stillstand vorliegt. Wenn die Person auf Ansprache nicht reagiert und sich der Brustkorb nicht als typisches Zeichen der Atmung auf und ab bewegt, liegt ein Herz-Kreislauf-Stillstand vor.

– Rufen: Zuerst zum Telefon greifen und die 112 wählen – oder laut auf sich aufmerksam machen und andere Personen um Hilfe und einen Anruf bitten.

– Drücken: Starten Sie die Herzdruckmassage: Dazu knien Sie sich seitlich neben der Person (egal ob rechts oder links). Setzen Sie einen Handballen auf die Mitte des Brustbeines, platzieren Sie ihre zweite Hand auf den Handrücken der ersten. Beugen Sie sich senkrecht über die Brust der Person und drücken Sie mit gestreckten Armen das Brustbein tief (5 bis 6 cm) und schnell (100- bis 120-mal pro Minute) in Richtung Wirbelsäule. Eine Atemspende während einer Reanimation ist nicht zwingend erforderlich. Die Herzdruckmassage muss durchgeführt werden, bis das Rettungsteam eintrifft. Wechseln Sie sich ab, sofern weitere Helfer vor Ort sind.

– Schocken: Ein Automatisierter Externer Defibrillator (AED) kommt nur zur Anwendung, wenn mindestens zwei Helfer anwesend sind und jemand weiß, wo in unmittelbarer Umgebung ein AED vor Ort ist. Ein Helfer muss die Herzdruckmassage weiter durchführen, während der andere den AED holt und anbringt. Nachdem Sie den AED eingeschaltet haben, müssen Sie nur den Anweisungen des Sprachcomputers folgen.