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Plattdeutsches Online-Wörterbuch millionenfach genutzt

Das vor zehn Jahren veröffentlichte Plattdeutsch-Hochdeutsche Online-Wörterbuch der Ostfriesischen Landschaft wird nach Angaben der Initiatoren rege genutzt. Seit 2015 sei die Webseite unter www.platt-wb.de mehr als fünf Millionen Mal besucht worden, teilte die Kulturorganisation am Donnerstag in Aurich mit. Dabei habe es über 16 Millionen Anfragen für Übersetzungen gegeben. Täglich zähle das Wörterbuch rund 1.500 Besucherinnen und Besucher und rund 4.500 Wortsuchen.

„Das Online-Wörterbuch hat sich zur ersten Wahl für alle entwickelt, die nach plattdeutschen Begriffen suchen oder die Schreibweise prüfen wollen“, sagte Landschaftspräsident Rico Mecklenburg. Das Projekt sei vor zehn Jahren mit dem Ziel gestartet, Plattdeutsch digital sichtbarer zu machen. Aktuell verzeichnet das Wörterbuch rund 53.500 Einträge, mehr als 5.000 Redensarten, etwa 3.000 Tondateien und 2.500 Konjugationsformen.

Zwischen November 2017 und Juni 2019 wurde das Wörterbuch erstmals umfangreich erweitert. Seit Oktober 2024 läuft die zweite Erweiterung, die im September abgeschlossen sein soll. Sie umfasst zusätzliche Tonbeispiele, neue Stichwörter und Tondateien mit Varianten der plattdeutschen Aussprache.

Im vergangenen Jahr hat das Land Niedersachsen nach Angaben der Ostfriesischen Landschaft die dort festgelegte plattdeutsche Schreibweise für Schulen in Ostfriesland zur Pflicht erklärt. „Es war nicht immer einfach, aber die Mühen haben sich gelohnt“, bilanzierte die wissenschaftliche Mitarbeiterin Elke Brückmann, die das Wörterbuch von Beginn an betreut. Finanziert wurde das Projekt vom Verein „Oostfreeske Taal“ zur Erhaltung und Förderung der plattdeutschen Sprache, vom niedersächsischen Wissenschaftsministerium, von der Stiftung Niedersachsen und von den ostfriesischen Sparkassen.