Artikel teilen:

Pistorius erinnert an Verteidiger der Weimarer Republik

Der amtierende Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat die in der Weimarer Republik von Rechtsextremisten ermordeten Angehörigen des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold als Kämpfer der Demokratie gewürdigt. Sie seien Vorbilder für heute, wenn es darum gehe, die Demokratie zu verteidigen, sagte Pistorius am Freitag in Berlin bei einer Gedenkveranstaltung zum 100. Jahrestages der Ermordung des Lagerarbeiters Erich Schulz (1898-1925). Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold war 1924 zum Schutz der Weimarer Demokratie gegründet worden.

Der 27-jährige Erich Schulz wurde am 25. April 1925 in Berlin-Schöneberg von einem Rechtsradikalen erschossen. Er war das erste Todesopfer des Reichsbanners in Berlin im Kampf gegen den aufkommenden Nationalsozialismus. Sein Grabstein liegt auf dem Berliner Friedhof Columbiadamm.

Schon vor 1933 fielen den Angaben zufolge dem rechtsradikalen und nationalsozialistischen Terror mehr als 50 Angehörige des Reichsbanners zum Opfer. Sie sind heute weitgehend in Vergessenheit geraten.

Zum ersten Todestag von Erich Schulz am 25. April 1926 wurde ein vom Reichsbanner gestifteter Grabstein während einer großen Kundgebung feierlich eingeweiht. Der Grabstein ist noch heute erhalten und konnte im Jahr 2016 restauriert werden. Seit 2017 haben der Verein Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold – Bund aktiver Demokraten und die Gedenkstätte Deutscher Widerstand die Tradition des Erinnerns an dem Grabstein wiederaufgenommen.