Keramiken, Papier, Gemälde – unter anderem solche Arbeiten umfasst eine Schenkung der Stiftung van de Loo an die Münchner Pinakothek der Moderne. Ein Werk steht für eine radikale Kunstauffassung.
13 Neuzugänge für die Sammlung Moderne Kunst in der Pinakothek der Moderne: Das Münchner Museum erhält eine Schenkung der Stiftung van de Loo, darunter bedeutende Arbeiten des dänischen bildenden Künstlers Asger Jorn, die zum Teil in München entstanden sind. Das teilte die Pinakothek am Mittwoch mit. Die Auswahl umfasst demnach außerdem Werke von Miriam Cahn, Jean Dubuffet, Pinot Gallizio, Judit Reigl sowie den Münchner Künstlern Hans Matthäus Bachmayer, Heimrad Prem und HP Zimmer. “Dieses Konvolut ergänzt und stärkt den Bestand des Referats der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf herausragende Weise”, so die Pinakothek.
Zu Jorn hieß es weiter, Keramiken, Papierarbeiten und Gemälde aus verschiedenen Schaffensphasen erlaubten nun einen erweiterten Blick auf den Künstler. In Bezug auf Gallizio erklärte das Museum, der Galerist Otto van de Loo habe diesen 1959 zu einer Ausstellung in die Münchner Maximiliansstraße eingeladen, wo er seine “Kunst am laufenden Meter” präsentiert habe. “Die 17 Meter lange Rolle ‘La sirena e il pirata’ (1958) zeigt seine radikale Kunstauffassung, die sich gegen den Kunstmarkt richtete. Eine der wenigen noch erhaltenen Rollen konnte so nun für die Pinakothek gesichert werden.”
Die Arbeiten von Jean Dubuffet, Judit Reigl und Miriam Cahn schließen Lücken im Bestand, wie die Pinakothek ergänzte. Reigls stark gestisches Gemälde “Gesprengtes Rot” (1958) spiegle die Bewegung ihres Körpers und sei zugleich Chiffre höchster Spannung. Cahns phantomhafte Zeichnungen “Klassische Körperhaltungen Huren zugeordnet, 11-teilige Serie” (1982) seien in ihrer Radikalität exemplarisch für ein Galerieprogramm, das von Beginn an gegen eine Ästhetik der Glätte gerichtet gewesen sei.
Bachmayer stand laut Mitteilung in den 1980er-Jahren für die theoretische Auseinandersetzung und den Diskurs der Galerie van de Loo. Durch die Werke von Prem und Zimmer seien zudem Protagonisten der Anfangsjahre der Galerie vertreten.
Die Schenkung beschließt den Angaben zufolge die laufende Ausstellung “Die Welt kann nur durch uns enttrümmert werden. Die Sammlung van de Loo”. Diese sei noch bis 8. September in Saal 21 zu sehen.