Philippinen verschärfen Sicherheit vor katholischem Mega-Fest

Mit der Mobilmachung von Tausenden Polizisten und Soldaten sowie einem umfangreichen Verbotskatalog wollen die Behörden die Megaprozession mit der Jesusstatue des „Schwarzen Nazareners“ am 9. Januar in Manila schützen. Am Sonntag wurden alle Genehmigungen zum Tragen von Schusswaffen außerhalb der eigenen Wohnung in der Hauptstadt der Philippinen für drei Tage ausgesetzt, wie das amtliche Nachrichtenportal PNA berichtete.

Neben 12.500 Polizisten würden Einheiten der Armee sowie Expertenteams für chemische, biologische und nukleare Waffen für den Schutz der Millionen Prozessionsteilnehmer eingesetzt, hieß es. Über Manila sei eine Drohnenflugverbotszone eingerichtet worden. Für die Tage vor der Prozession und am Tag der Veranstaltung selbst gelte ein Verbot von Alkohol, Feuerwerk sowie für das Tragen von Hoodies (Kapuzenpullovern). „Diese Maßnahmen werden umgesetzt, um jedem unerwünschten Vorfall vorzubeugen, der die Feier des Festes ruinieren würde“, sagte der Polizeichef der Metropolenregion Manila, Generalmajor Jose Melencio Nartatez.

Vor der großen Prozession wird Manilas Erzbischof, Kardinal Jose Advincula, am Dienstag um Mitternacht die Festmesse auf der Quirino-Tribüne leiten. Das diesjährige Thema lautet „Ibig po naming makita si Hesus“ („Wir wollen Jesus sehen“).

Die als wundertätig geltende Jahrhunderte alte Statue eines schwarzen Christus wird als wichtigstes Heiligtum der philippinischen Katholiken verehrt. Die vermutlich von einem aztekischen Künstler in Mexiko geschaffene lebensgroße Statue wurde 1606 von spanischen Missionaren auf die Philippinen gebracht und wird in der Kirche von Quiapo aufbewahrt.

Die Prozession mit der Statue des „Schwarzen Nazareners“ ist eines der populärsten und wichtigsten religiösen Feste der mehrheitlich katholischen Philippinen. 2023 kamen nach Polizeiangaben mehr als zwei Millionen Menschen zu der „Traslacion“ genannten Prozession. Der 6,5 Kilometer lange Weg von der Quirino-Tribüne im Rizal Park bis zur Basilika an der Plaza Miranda in Manilas Stadtteil Quiapo dauert dabei viele Stunden. Mit 16 Stunden war die Prozession 2020 die kürzeste in der Geschichte der Veranstaltung. Die bisher längste „Traslacion“ kam 2012 erst nach 22 Stunden an der Quiapo-Kirche an.