Pflegeversicherung macht Milliarden-Minus
Die kontinuierlich steigende Zahl der Pflegebedürftigen reißt ein milliardenschweres Loch in die gesetzliche Pflegeversicherung. Nun ist die Mindestreserve unterschritten.
Die gesetzliche Pflegeversicherung hat einem Medienbericht zufolge im vergangenen Jahr ein Minus von rund 2,2 Milliarden Euro eingefahren. Wie der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherungen auf Anfrage der „Augsburger Allgemeinen“ mitteilte, stieg damit das Defizit im Vergleich zum Vorjahr um knapp 900 Millionen Euro.
Grund der Entwicklung sei den Angaben zufolge die kontinuierlich steigende Zahl von Pflegebedürftigen, die seit 1999 von damals 2 auf mittlerweile 4,6 Millionen geklettert sei.
Im Dezember 2021 waren in Deutschland 4,96 Millionen Menschen pflegebedürftig. Rund ein Sechstel der Pflegebedürftigen (16 % bzw. 0,79 Millionen) wurde in Pflegeheimen vollstationär betreut, die anderen zu Hause versorgt. Mehr dazu: https://t.co/YNCOg4Gsh8 #Pflege pic.twitter.com/wZ4zGHeqhT
— Statistisches Bundesamt (@destatis) December 21, 2022
Die Rücklagen in der sogenannten Liquiditätsreserve der gesetzlichen Pflegeversicherung lagen dem Zeitungsbericht zufolge zum Jahresende nur noch bei 5,7 Milliarden Euro. Das seien 1,2 Milliarden Euro weniger als die gesetzlich vorgeschriebene Mindestreserve.