Pflegerats-Präsidentin: Ampel-Aus ist “Katastrophe für die Pflege”
Die Präsidentin des Deutschen Pflegerats, Christine Vogler, hat das Scheitern der Ampelkoalition „als Katastrophe für die Pflege“ bezeichnet. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe bei seiner Aufzählung der Gesetze, die vor Neuwahlen noch verabschiedet werden müssten, „die Pflege leider vergessen“, kritisierte Vogler am Donnerstag in Berlin. „Das wirft nicht nur die Pflege selbst – das wirft die Versorgung zurück“, warnte sie.
Die Pflegerats-Präsidentin verlangte von der Regierung, die geplanten Regelungen zur Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten von Pflegekräften noch auf den Weg zu bringen. Die Pflege warte seit Jahren darauf. Der Pflege-Beruf werde dadurch attraktiver und die Arbeit effektiver.
Das Pflegekompetenzgesetz sollte eigentlich am Mittwoch dieser Woche vom Bundeskabinett beschlossen werden. Es sieht erweiterte Kompetenzen und Entscheidungsmöglichkeiten für Fachkräfte im Pflegealltag vor, beispielsweise, dass sie Folgeverordnungen künftig selbst ausstellen können.
Vogler sagte, ebenso wichtig sei, dass die Ausbildung von Pflegeassistenzkräften bundesweit vereinheitlicht werde. Das Pflegeassistenzgesetz stehe aber nach dem Koalitionsbruch ebenfalls auf der Kippe. Angesichts des Fachkräftemangels würden einheitlich und gut ausgebildete Assistenzkräfte überall gebraucht, mahnte Vogler.
In Berlin findet noch bis Freitag der diesjährige Deutsche Pflegetag mit rund 9.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der Branche statt. Zur Eröffnung wurde auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erwartet.