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Pflege: Eigenanteil für Heimplätze in Hamburg weiter angestiegen

Die Eigenanteile für Pflegeheimplätze in Hamburg sind im vergangenen Jahr einer Auswertung des Verbands der Ersatzkassen (vdek) zufolge weiter gestiegen. Wie die Hamburger vdek-Landesvertretung am Donnerstag mitteilte, liegt die Zuzahlung zum Stichtag 1. Januar 2025 im Schnitt bei 2.942 Euro im Monat, 403 Euro mehr als am Vorjahresstichtag 1. Januar 2024. Im zweiten Aufenthaltsjahr betrage die Eigenbeteiligung 2.696 Euro im Monat (+348 Euro), im dritten Jahr 2.369 Euro (+277 Euro) und ab dem vierten Jahr 1.960 Euro (+187 Euro). Die kontinuierliche Aufwärtsentwicklung der Eigenbeteiligungen hätten weder die von den Pflegekassen gezahlten Zuschläge bremsen können noch die bundesweite Erhöhung der Pflegeleistungen um 4,5 Prozent zum 1. Januar 2025, hieß es.

Die vdek-Landesvertretung Hamburg erklärte, die finanzielle Sicherung der Pflege sei nicht nur Aufgabe der Sozialen Pflegeversicherung. Die Bundesländer trügen Verantwortung für eine auskömmliche Investitionskostenfinanzierung. Dieser Aufgabe kämen sie allerdings bis heute nicht umfassend nach, das gelte auch für Hamburg. Würde die Stadt ihrer Verantwortung gerecht, könnten Pflegebedürftige in den Heimen der Hansestadt schlagartig 574 Euro im Monat sparen.

Aktuell werde ein großer Teil der Kosten für Auszubildende in der Pflege von den Heimbewohnenden selbst bzw. von der Pflegeversicherung und der gesetzlichen Krankenversicherung aufgebracht, so der vdek Hamburg. Der Verband erklärte, Ausbildung sei jedoch Ländersache und daher auch von diesen zu finanzieren. Deshalb seien die Pflegebedürftigen sowie die Kranken- und Pflegekassen komplett aus der Umlage herauszunehmen, auch in Hamburg. Die Kosten von aktuell durchschnittlich 161 Euro für einen Bewohnenden im ersten Aufenthaltsjahr in einem Hamburger Heim müssten stattdessen durch Direktzuweisung Hamburg an den Ausbildungsfonds Pflege Hamburg getragen werden.