Der Freistaat Bayern unterstützt die Sanierung der evangelischen Pfarrkirche St. Maria in der Gemeinde Auhausen (Landkreis Donau-Ries) mit knapp 2 Millionen Euro. Das Geld stammt aus dem Entschädigungsfonds, einem Sondervermögen des Freistaats Bayern, der gemeinsam vom Freistaat und den Kommunen getragen wird, teilte das bayerische Wissenschafts- und Kunstministerium, das den Fonds verwaltet, mit. Im Rahmen einer umfassenden Instandsetzung wird insbesondere das Dachwerk der Pfarrkirche statisch saniert, außerdem gebe es Steinkonservierungsmaßnahmen sowie konservatorische Arbeiten an der wertvollen Ausstattung im Kircheninneren, hieß es in der Mitteilung. Die Sanierung soll im Herbst 2026 abgeschlossen sein.
Die Kirche aus dem 12. Jahrhundert sei ein „bedeutsames Zeugnis bayerischer Kirchen- und Kunstgeschichte“, sagte Kunstminister Markus Blume (CSU). Sie spiegle die gesellschaftlichen Umbrüche der Region Donau-Ries wider und sei „ein Schatz der Kunst und Kultur des Mittelalters und der beginnenden Renaissance“.
Die voraussichtlichen Gesamtkosten der Sanierung belaufen sich nach Angaben der Bauverwaltung des Evangelisch-Lutherischen Verwaltungszweckverbands Westmittelfranken und Nordschwaben auf 4,36 Millionen Euro. Die Kirchengemeinde und die Landeskirche tragen mit 2,09 Millionen Euro knapp die Hälfte der Kosten. Der Rest wird aus Zuschüssen Dritter finanziert: Darin enthalten sind die knapp 2 Millionen Euro aus dem bayerischen Entschädigungsfonds sowie Fördermittel von Kommune, Landkreis, Bezirk, dem Landesamt für Schule, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sowie der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (KiBa).
Die Gründung des Benediktinerklosters Auhausen geht den Angaben zufolge auf das 12. Jahrhundert zurück. Ab 1525 wurde das Kloster durch die protestantischen Markgrafen schrittweise aufgelöst, die Kirche wurde protestantisch weitergenutzt, hieß es in der Mitteilung des Kunstministeriums. Der Raum der dreischiffigen Pfeilerbasilika wurde danach stark verändert. In den 1970er Jahren wurde im Rahmen einer umfassenden Sanierung versucht, durch teilweisen Rückbau den ursprünglichen Raumeindruck wiederherzustellen. Die Klosterkirche ist zusammen mit der sogenannten Prälatur das letzte Zeugnis der ehemals bedeutenden Klosteranlage, da die anderen Gebäude im 19. Jahrhundert abgerissen wurden. (00/3913/10.12.2024)