Die Gleichstellungsbeauftragte der Evangelischen Landeskirche in Baden, Claudia Baumann, sieht besorgt auf aktuelle Debatten, die Rechte für Frauen und queere Menschen infrage stellen. So seien Frauen in öffentlichen Leitungsämtern zunehmend mehr Hetze ausgesetzt, Sexismus nehme auf allen Ebenen zu und Gleichstellungspolitik werde gezielt bekämpft, kritisierte Baumann im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Wenn Menschen abgewertet, ausgeschlossen oder mit Gewalt bedroht würden, müssten sich Kirche sowie Christinnen und Christen dazu äußern.
„Gemeinsam sollten wir sehr wachsam dafür sein, wer, wann und vor allem wozu die Frage nach Frauenrechten oder die Rechte queerer Menschen für seine Zwecke instrumentalisiert, gerade auch im Namen der Bibel“, sagte die evangelische Pfarrerin im Gespräch mit dem epd. Die Bibel sei jedoch ein Zeugnis dafür, wie vielfältig Gott menschliches Leben geschaffen habe.
Ihr zufolge werden Genderthemen bewusst eingesetzt, um Ängste zu schüren, Bedrohungsszenarien zu entwickeln und die Spaltung der Gesellschaft voranzutreiben. Hinter diesen Themen stünden „zutiefst existenzielle Fragen von Menschen nach Gerechtigkeit, Freiheit, nach einem Leben in Würde und Frieden“. Dies seien auch zentrale biblische Botschaften. Die evangelische Theologin bezeichnete es als ein „wichtiges Zeichen“, dass die badische Landeskirche im vergangenen Jahr ein Diskriminierungsverbot in ihre Grundordnung aufgenommen habe. (0369/18.02.2025)