Pfarrer Stephen Lakkis ist der neue Friedensbeauftragte der Evangelischen Landeskirche in Baden. „In einer Zeit, in der wir einen schrecklichen Krieg in Osteuropa erleben und unser Land über den richtigen Weg zur Friedenssicherung diskutiert, ist es die Aufgabe der Kirche, die Sehnsucht nach Frieden wachzuhalten und über Alternativen zu Aufrüstung nachzudenken“, sagte der badische Oberkirchenrat Matthias Kreplin laut Mitteilung der Landeskirche vom Mittwoch. Mit Lakkis sei ein Theologe gefunden worden, der internationale Erfahrung in die Debatte einbringe.
Lakkis’ Familie stammt den Angaben zufolge aus dem Libanon, er selbst wuchs in Australien auf. Nach seinem Studium der Theologie in Australien hat er in Heidelberg im Fach Systematische Theologie promoviert. Später zog er mit seiner Familie nach Taiwan. Dort arbeitete er bei einem Think Tank der taiwanesischen Regierung und lehrte als Professor für Systematische und Öffentliche Theologie an unterschiedlichen Hochschulen. Zehn Jahre lang leitete Lakkis das nationale „Taiwan Forschungszentrum für Öffentliche Theologie“, sechs Jahre lang war er Gemeindepfarrer in Taipeh. Seit 2022 ist er als Pfarrer in Pforzheim tätig.
Am Buß- und Bettag (19. November) feiert Lakkis in seiner Funktion als Friedensbeauftragter seine erste Friedensandacht in der Christuskirche der Goldstadt. Lakkis erklärt in der Mitteilung, dass Krieg, Konflikte und die Drohung von Gewalt für ihn aufgrund seiner Aufenthalte im Nahen Osten und in Taiwan kein theoretisches Konstrukt seien. „Ich konnte direkt erleben, wie die Logik der Gewalt funktioniert, aber auch, wie Kirchen mit ihren Ressourcen und ihrem Engagement konkret dagegenwirken können“, sagt er.
Als Friedensbeauftragter ist Lakkis Ansprechperson für Friedensthemen innerhalb und außerhalb der Kirche. Zudem setzt er Impulse für die theologische Friedensarbeit der Landeskirche. Seine wichtigste Aufgabe ist den Angaben zufolge die Vernetzungsarbeit mit anderen Akteuren innerhalb und außerhalb der Kirche. (2616/15.10.2025)