Artikel teilen:

Petition für abgeschobenen Mitschüler: Rund 18.000 Unterschriften

Ihr Mitschüler wurde in den Irak abgeschoben – mit einer Petition wollen sich seine Freunde aus seiner Schule in Brandenburg für ihn und seine Familie einsetzen. Sie haben bereits über 18.000 Unterschriften gesammelt.

Bereits rund 18.000 Menschen haben eine Schülerpetition für die Rückkehr einer in den Irak abgeschobenen jesidischen Familie unterzeichnet (Stand Mittwochnachmittag). Gegen die Abschiebung haben die Schüler einer sechsten Klasse einer Schule in Brandenburg bereits in der vergangenen Woche einen Aufruf auf dem Internet-Portal Change.org gestartet. Eines der Kinder der abgeschobenen Familie sei ein Klassenkamerad, heißt es in der Petition.

Der Junge sei demnach “ohne ersichtlichen Grund” abgeschoben worden. “Wir fühlen uns seinetwegen sehr besorgt. Er hat immer für ein Lächeln gesorgt und unser Schulleben bereichert.” Er und seine Familie hätten sich “stets bemüht, sich zu integrieren und ein Teil unserer Gemeinschaft zu sein”. Nun seien sie in einem Land, “in dem sie früher von der Terrorgruppe IS verfolgt wurden”.

In der vergangenen Woche war die jesidische Familie, die seit Jahren in der Uckermark lebte, in den Irak abgeschoben worden – und das, obwohl sie am selben Tag mit einem Eilantrag gegen ihren abgelehnten Asylbescheid erfolgreich war. Die Familie mit vier minderjährigen Kindern hatte mehrere Jahre in Lychen gewohnt. Am gestrigen Dienstag hatte das Potsdamer Verwaltungsgericht nun den Asylantrag der Familie als unbegründet abgewiesen.

Das Brandenburger Innenministerium sieht nach dem Urteil des Verwaltungsgerichts Potsdam nach eigenen Angaben keine Möglichkeit, die in den Irak abgeschobene jesidische Familie nach Deutschland zurückzuholen, wie das Ministerium dem Sender RBB mitteilte.