Perspektiven

Es gibt Situationen, da ist das Maß an Schulden so erdrückend, dass keine Zukunft mehr möglich erscheint. Das gilt für Privatmenschen ebenso wie für Staaten. Betroffen davon sind vor allem Länder auf der Südhalbkugel der Erde.
Während Privatleute in Deutschland durch eine Privatinsolvenz zumindest mittelfristig eine neue Perspektive erhalten, bleiben Staaten oft Jahrzehnte auf ihren Schulden sitzen. Die Folge: Politisches Handeln wird durch die Zahlungsverpflichtungen unmöglich gemacht. Der Staat kann seinen Aufgaben gegenüber seinen Bürgern nicht mehr nachkommen. Bildung, Infrastruktur, Gesundheitsfürsorge – ohne Geld bleibt all das auf der Strecke.
Seit Jahren  – zuletzt beim G20-Finanzminister-Treffen (Seite 4) – macht die kirchliche Erlassjahr-Initiative auf dieses Problem aufmerksam. Bisher leider ohne nennenswerten Erfolg. Es ist wirklich zu wünschen, dass sich das ändert. Denn auch Staaten brauchen Per­spektiven. Um ihrer Bürger willen. Damit die sich nicht auf den Weg nach Europa machen müssen.