Perpignan feiert 700 Jahre Kathedrale

Die Stadt Perpignan in Okzitanien hat zwei Geschichten: eine spanische und eine französische. Sinnbildlich dafür steht ein steinaltes Gotteshaus, das nun Jubiläum hat.

Die Kathedrale von Perpignan im äußersten Südosten Frankreich feiert ihr 700-jähriges Bestehen. Ab Dienstag (23. April) wird mit Ausstellungen, Vorträgen, Konzerten, Historikerkonferenzen und weiteren Veranstaltungen an die Grundsteinlegung für die Kirche Saint-Jean-Baptiste (Johannes der Täufer erinnert. Am Samstag (27. April) gibt es ein Festhochamt unter Vorsitz von Kurienerzbischof Jean-Louis Brugues, bis 2018 Leiter der Vatikan-Bibliothek und des Vatikanischen Geheimarchivs.

Die 120.000-Einwohner-Stadt Perpignan ist die Hauptstadt der historischen Grafschaft Roussillon. Ihre Geschichte ist eng mit dem spanischen Königreich Aragon verbunden, bis sie 1659 an Frankreich fiel. Am 27. April 1324 legten König Sancho von Mallorca und Bischof Berenguer von Elne den Grundstein für die neue Kirche. Perpignan war damals eine der größten Städte im westlichen Mittelmeerraum, ebenbürtig mit Marseille.

Die Bauarbeiten an dem gotischen, rund 80 Meter langen Gotteshaus zogen sich bis 1509 hin; 1601/02 wurde es mit dem Umzug des Bistums Elne nach Perpignan zur Bischofskirche. Eine reichhaltige Innenausstattung aus den frühen Jahrhunderten hat sich bis heute erhalten. Beachtenswert ist insbesondere das Marmor-Taufbecken aus dem 11. Jahrhundert.